Bei den einen ein Aufschrei, bei den anderen ein erleichtertes "na endlich": In den Medien rauf und runter diskutiert wird zurzeit eine Regelung, auf die die Stadt Cham jetzt verstärkt pocht. Autos, die auf Parkplätzen – in Cham betrifft das vor allem einen bestimmten – nicht innerhalb der Markierung stehen, bekommen ein Knöllchen. Zehn Euro kostet es jeden, der mit seinem Wagen einen zweiten Parkplatz unbenutzbar macht.
So neu, wie das klingt, ist das aber gar nicht: "Wir ahnden das schon lange", erklärt Elisabeth Aigner, Leiterin der Verkehrsüberwachung der Stadt Deggendorf. Wer "nicht entsprechend der Parkflächenmarkierung" steht, so heißt es im bundesweit geltenden Tatbestandskatalog, der ist einen Zehner scharf. "Wem es nicht möglich ist, dass er innerhalb der eingezeichneten Flächen parkt", erklärt Elisabeth Aigner, "der darf den Parkplatz auch nicht anfahren". Für besonders große Fahrzeuge gilt das zum Beispiel und auch, wenn daneben einer so blöd parkt, dass man sich selbst über die Markierung stellen müsste, um noch aussteigen zu können. Dann würden beide verwarnt, unabhängig davon, wer "angefangen" hat.
Ohnehin sind die Markierungen fast aller städtischen Parkplätze längst an die weit verbreiteten SUVs und heutzutage größeren Limousinen angepasst. Eine Ausnahme ist der Parkplatz beim alten Finanzamt Am Sand – und da der gerade erweitert und umgebaut wird, ist es auch dort eine Frage der Zeit.
Wie oft Autofahrer wegen schiefen Parkens verwarnt werden, kann Elisabeth Aigner statistisch nicht auswerten, aber sie weiß: "Das kommt immer wieder mal vor." Allerdings seien die Verwarnten im Regelfall einsichtig – die Beschwerden halten sich in Grenzen.
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