Deggendorf
So soll der sechsspurige Ausbau der A3 ablaufen

26.06.2018 | Stand 18.09.2023, 2:54 Uhr

Südlich der bestehenden Brücke (im Foto rechts daneben, in Richtung Donau) wird die erste Hälfte der neuen Brückenkonstruktion gebaut. Nach dem Abriss der alten Brücke folgt an ihrer Stelle Teil zwei. Für eine neue Ausfahrt unmittelbar nach der Brücke bleibt kein Platz mehr. − Fotos: Roland Binder

Der sechsspurige Ausbau der A3 zwischen dem Kreuz Deggendorf und der Ausfahrt Hengersberg wird 307 Millionen Euro kosten. Diese Zahl nannte Baudirektor Stefan Pritscher von der Autobahndirektion Südbayern am Montag im Deggendorfer Stadtrat, wo das Projekt erstmals öffentlich vorgestellt wurde. 120 Millionen Euro wird der Ersatz der Deggenauer Autobahnbrücke kosten. In Fischerdorf wird eine Lärmschutzwand gebaut, bei Seebach ein Wall aufgeschüttet. Auf der Brücke ist dagegen kein Lärmschutz vorgesehen.

10,7 Kilometer ist der Abschnitt lang, der verbreitert wird. Beim Ausbau einer Autobahn könne man auf zwei verschiedene Arten vorgehen, erläuterte Pritscher, der in der Deggendorfer Außenstelle der Autobahndirektion ein Planungsteam leitet. Man kann – symmetrisch – auf beiden Seiten eine Fahrspur anbauen, oder man baut auf einer Seite einen kompletten Streifen für eine Fahrtrichtung an. Diese Variante kommt im Stadtgebiet zum Einsatz, und der Grund ist die Brücke.

Die Autobahn muss während der Bauzeit, die Pritscher auf fünf Jahre schätzt, immer befahrbar bleiben. Deshalb wird zunächst südlich der bestehenden eine neue Brücke gebaut. Wenn die fertig ist, wird die alte Brücke abgerissen und durch die zweite Hälfte der neuen Konstruktion ersetzt. Die Achse der Autobahn verschiebt sich deshalb vom Kreuz Deggendorf bis zur Brücke in Richtung Süden. Bis Höhe Seebach geht es dann zurück auf die bestehende Trasse und von Seebach bis Hengersberg erfolgt ein symmetrischer Ausbau.

Der Pylon der Autobahnbrücke ist längst zu einem der Wahrzeichen Deggendorfs geworden – künftig werden es zwei Pylone sein: Die Planung der Autobahndirektion sieht eine Zugseilbrücke mit zwei getrennten Fahrbahnen vor. Die Seile werden an zwei rund 100 Meter hohen Pylonen befestigt, die an den beiden Ufern stehen. "Ich glaube, dass sie gestalterisch sehr ansprechend ist", sagte Pritscher, als er eine Skizze präsentierte.

Der Ausbau zwischen Deggendorf und Hengersberg ist im Bundesverkehrswegeplan im "Vordringlichen Bedarf" - das heißt, er gehört zu den Straßenbauvorhaben des Bundes, die bis 2030 umgesetzt werden sollen. Der Startschuss zu den Baumaßnahmen hängt von der Dauer des Genehmigungsverfahrens ab. Die Autobahndirektion rechnet dann mit einer Bauzeit von vier bis fünf Jahren.

Mehr dazu lesen Sie in der Dienstagausgabe der Deggendorfer Zeitung.