Deggendorf/München
Lehrerpräsident: Eine Vier in Bayern ist eine Zwei in Nordrhein-Westfalen

01.05.2018 | Stand 18.09.2023, 2:45 Uhr

Heinz-Peter Meidinger ist Präsident des Deutschen Lehrerverbandes und Leiter des Deggendorfer Robert-Koch-Gymnasiums. − Foto: Binder

"Das Abitur gibt es in Deutschland zu unterschiedlichen Preisen", sagt der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, und beklagt damit die fehlende bundesweite Vergleichbarkeit der Abiturdurchschnittsnoten.

Denn Bildungspolitik ist Ländersache: In den 16 Bundesländern können somit die Prüfungsordnungen sehr verschieden aussehen, was sich wiederum in den Zensuren abzeichnet. Eine Vier in Bayern sei eine Drei in Baden-Württemberg und eine Zwei in Nordrhein-Westfalen, moniert Meidinger.

Das Bundesverfassungsgericht hatte im Dezember des vergangenen Jahres geurteilt, dass die Abiturnote nicht das einzige Entscheidungskriterium für die Zulassung zum Medizinstudium sein dürfe und dies unter anderem eben auch mit einem "länderübergreifenden Vergleichbarkeitsdefizit der Abiturnoten" begründet.

Dieses Urteil beziehe sich zwar nur auf das Fach Medizin, die Aussage gehe aber weit darüber hinaus, betont Meidinger, der auch Direktor des Deggendorfer Robert-Koch-Gymnasiums ist. "Wir brauchen einen großen Schritt hin zu mehr Vergleichbarkeit", fordert er gegenüber der PNP eine grundlegende Reform des Bildungssystems. Und: "Wir müssen zu einem Abitur kommen, das qualitativ hochwertig ist." Das bedeute jedoch nicht, stellt er klar, dass das Abitur automatisch schwieriger werden müsse.

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