Tüßling
In diesem Gewächshaus sollen pro Jahr 5000 Tonnen Gemüse gedeihen

30.04.2018 | Stand 21.09.2023, 6:59 Uhr

Nur von oben lassen sich die gewaltigen Ausmaße des entstehenden Gewächshauskomplexes erkennen – dabei ist auch hier nur ein Teil der künftigen Anlage zu sehen. Das Paprika-Areal steht erst am Beginn des Aufbaus. − Fotos: Kleiner

Der Landkreis Altötting wird zunehmend zum Gemüse-Großanbaugebiet. Nach Tomaten, Paprika und Erdbeeren der Firma Steiner in Kirchweidach legt in Kürze auch der in Garching ansässige Reichenspurner-Hof los. Etwa 5000 Tonnen Gemüse jährlich wollen die Unternehmer künftig an der Gemeindegrenze zwischen Tüßling und Polling züchten. Die Produkte landen auch in regionalen Supermärkten.

Schon von weitem sind die entstehenden Gewächshäuser unweit des Tüßlinger Bahnhofs zu sehen. Nach der Fertigstellung werden sie rund 16 Hektar bedecken, dazu kommen weitere fünf Hektar, auf denen Verwaltung, Technik und Logistik untergebracht sind. 30 Millionen Euro investiert die Gemüsebau-Familie Reichenspurner auf diese Weise in Tüßling. Rund 100 Beschäftigte sollen in Lohn und Brot kommen.

Ähnlich wie bei Kollege Steiner in Kirchweidach wird auch die Tüßlinger Anlage mit Spezialglas versehen, welches das auftreffende Sonnenlicht bricht und besser verteilt. Das benötigte Wasser fangen die Reichenspurners über die gewaltigen Dachflächen auf und leiten es in ein 65.000 Kubikmeter fassendes Becken. So läuft die Anlage fast komplett autark. Nur für Notfälle steht ein Brunnen bereit. Was die Wärmeenergie betrifft, kommt zur Kraft-Wärmekopplung über Blockheizkraftwerke ein noch in der Entwicklung befindlicher Regelenergiespeicher. Den eigenen Strombedarf wollen die Reichenspurners dabei auch durch PV-Anlagen auf den Funktionsgebäuden abdecken.

Bislang sind sie mit dem Baufortschritt hoch zufrieden. Läuft alles weiter nach Plan, könnte im September erstmals angepflanzt werden. Die erste Ernte stünde dann im Lauf des Herbstes zur Verfügung.

− ckl

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