Traunstein/Bergen
Fall Manuela K.: "Wohl Mord aus Habgier" - Verdächtiger in U-Haft

11.03.2020 | Stand 21.09.2023, 4:17 Uhr

Gaben am Mittwoch bei einer Pressekonferenz die bisherigen Ermittlungsergebnisse bekannt (von links): Staatsanwalt und Gruppenleiter Markus Andrä, Oberstaatsanwalt Volker Ziegler und Hans-Peter Butz, Leiter der Soko "Manuela". −Foto: Kas

Der gewaltsame Tod der 59-jährigen Manuela K. aus Bergen (Lkr. Traunstein) ist so gut wie aufgeklärt. "Es war wohl Mord aus Habgier", sagte Oberstaatsanwalt Volker Ziegler gestern Mittag auf einer Pressekonferenz bei der Kriminalpolizeiinspektion Traunstein.

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Bei dem mutmaßlichen Täter handelt es sich um einen 60-jährigen gebürtigen Traunsteiner, der seit 1974 immer wieder mit dem Gesetz in Konflikt geraten war und mehrere Gefängnisaufenthalte hinter sich hat. Sein Opfer hatte der zuletzt in Oberösterreich wohnende Traunsteiner in Dating-Portalen im Internet kennengelernt. Seit Sonntag sitzt er in Untersuchungshaft.

"Hinter uns liegen sehr arbeitsreiche Wochen, wir mussten viele Puzzle-Teilchen zusammenfügen, für die ,Soko Manuela’ waren bis zu 45 Beamte im Einsatz", erklärte Kriminaldirektor Hans-Peter Butz, der die Sonderkommission auch leitet. Hier die wichtigsten Fakten zu dem Gewaltverbrechen:

Das Opfer: Manuela K. wohnte in Bergen und war relativ vermögend. Die 59-Jährige war alleinstehend und versuchte im Internet bei Dating-Portalen einen Partner zu finden. Seit 9. Januar gab es von ihr kein Lebenszeichen. An diesem Tag hatte eine Freundin zum letzten Mal mit ihr telefoniert. Nachdem die Freundin in den folgenden Tagen nichts mehr hörte, meldete sie Manuela bei der Polizeiinspektion Traunstein am Abend des 19. Januars als vermisst.

Der mutmaßliche Täter: Der 60-jährige Traunsteiner war bereits frühzeitig mit dem Gesetz in Konflikt geraten. "Es gibt über ihn 50 Unterlagen über Eigentums- und Vermögensdelikte", berichtete Butz. Auch in Österreich sei der Mann straffällig geworden. "Er hat mehrere Gefängnisaufenthalte hinter sich, kam zuletzt im Jahr 2013 auf freien Fuß", ergänzte Butz.

Die Tat: Manuel K. kam durch ein Gewaltverbrechen ums Leben. Das Opfer wies deutliche Zeichen stumpfer Gewalt auf. Die genaue Todesursache klären noch Experten der Rechtsmedizin. Nach derzeitigem Ermittlungsstand gehen Polizei und Staatsanwaltschaft Traunstein davon aus, dass Manuela K. in der eigenen Wohnung in Bergen getötet wurde.

Das Motiv: Dies sei, so Ziegler "eindeutig finanzieller Natur". Aus dem Tresor in Manuelas Wohnung in Bergen fehlt ein größerer Betrag, den der mutmaßliche Täter offensichtlich an sich genommen hat.

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