Simbach am Inn
Skitourentage des Alpenvereins im Villgratental

08.03.2022 | Stand 20.09.2023, 4:24 Uhr

Die Simbacher Skitourengeher auf der Kreuzspitze. −Foto: DAV

Die Tagestouren des Simbacher Alpenvereins führen normalerweise in die nahe gelegenen Gebirgsgruppen. Wenn aber mehrere Skitourentage auf dem Programm stehen, dann dürfen es auch etwas entlegenere Ziele sein. Diesmal wurde während des Faschingswochenendes das Bergsteigerdorf Innervillgraten angefahren.

Nördlich von Silian, unweit der Grenze zu Italien ist das Villgratental von den Auswüchsen des modernen Skitourismus völlig unberührt geblieben. Es gibt keine Liftanlagen und keine Hotelburgen, stolze Bauernhäuser aus sonnenverbranntem Holz thronen an den steilen Flanken des Tales.

Die acht Simbacher Skibergsteiger quartierten sich in einem Traditionsgasthaus in Innervillgraten ein und verbrachten dort drei sehr erlebnisreiche Skitourentage. Den Anfang machte die Ersteigung der Kreuzspitze mit 2624 Metern. Bei klirrender Kälte und wolkenlosem Himmel ging es vom idyllisch gelegenen Kalkstein aus zunächst durch das Roßtal und dann über weite, zuletzt steiler werdende Hänge zum kreuzgeschmückten Gipfel. In der trockenen Luft firnte die sehr gut verfestigte Schneedecke nur zögerlich auf und die Abfahrt war fordernd. Auf einer Höhe von 2050 Metern wurde erneut angefellt und die homogene Gruppe spurte noch hinauf zum Kalksteiner Jöchl und bestieg dann ohne Ski den zweiten Gipfel des Tages, den 2494 Meter hohen Gail.

Der nächste Tag bildete den alpinistischen Höhepunkt der Unternehmung. Es ging zunächst vorbei an der malerischen Kamelisenalm und dann überwanden die Skitouristen mit Harscheisen die steile Öwelenke. Nach kurzer Verschnaufpause ging auf wieder ziemlich steil werdenden Firnflanken zuletzt ohne Ski zu einem namenlosen Übergang, von wo aus man den 2827 Meter hohen Hochstein erreichte, eine wunderbare Aussichtskanzel zur Venedigergruppe im Norden und zu den zackigen Dolomitengipfeln im Süden.

Am Tag der Abreise war dann die Tour auf die 2500 Meter hohe Pürglers Kunke eine vergleichsweise einfache und dennoch sehr lohnende Sache. Abermals bei völlig idealem Wetter erreichten die Simbacher diese Schneekuppe und konnten von dort aus die imposanten Routen und Ziele der Vortage ausmachen. Bei völliger Windstille fiel die Gipfelrast etwas länger aus und bei der Heimfahrt ins Inntal konnte man zufrieden auf drei intensive Bergtage zurückblicken.

− red