Tann
Lösung für Kiesstraßen und Glasübergang am Rathaus

28.05.2021 | Stand 20.09.2023, 6:23 Uhr

Auf einer Teststrecke wurde das Verfahren für die Instandhaltung von Kiesstraßen vorgestellt.

Der Bau- und Umweltausschuss Tann traf sich am Mittwoch im Sitzungssaal des Rathauses. Im Anschluss ging es zu einem Ortstermin in der Nähe von Walburgskirchen, bei dem der Unterhalt von Kiesstraßen im Gemeindegebiet ein Thema war.

Bürgermeister Wolfgang Schmid startete die Sitzung mit einer guten Nachricht: Bei einer weiterhin stabil niedrigen Inzidenz öffnet das Tanner Freibad am Dienstag, 1. Juni. Zunächst noch unter Auflagen: Alle Gäste müssen getestet, geimpft oder genesen sein. Maximal 250 Badegäste dürfen gleichzeitig ins Schwimmbad, deshalb muss ein Termin gebucht werden. Doch die Zahl sei noch nie erreicht worden, weshalb eine Terminbuchung auch spontan vor Ort möglich sei, so der Bürgermeister.

Bauanträge und Bauvoranfragen

Weiter ging es mit mehreren Bauanträgen und Bauvoranfragen. Für den Anbau eines Sozialraumes bei der Kleintierpraxis in Tann wurde einstimmig das Einverständnis erteilt. Ebenso stimmten alle für den Neubau eines Doppelhauses mit Garagenstellplätzen und Geräteschuppen in Zimmern sowie für den Umbau und die Erweiterung eines Wohnhauses in Grasensee.

Nicht einig war man sich dagegen bei einem Neubau am Waldrand in Mauerwinkl. Auf dem Plan sehe das Gebäude mehr wie ein Wochenendhaus als wie ein Einfamilienhaus aus – so die Kritik. Doch genau für Familien wurde das Baugebiet eigentlich ausgewiesen. Der Neubau widerspreche somit der Philosophie des Bauausschusses, bemerkte Helmut Reichholf. Er könne sich schwer vorstellen, "dass man da beständig wohnen kann". Bauamtsleiter Sebastian Brunner erklärte, es sei "optisch eine Geschmackssache", aber "verfahrensrechtlich trotzdem möglich". Letzten Endes gab es zwei Stimmen für und sechs Stimmen gegen das Bauvorhaben.

Eine Lösung musste der Bauausschuss schließlich noch für den Glasübergang am Rathaus finden. Hier kommt es immer wieder zu Schäden, wohl durch Lkw, die dort anfahren. Meistens geschehe dies am Wochenende oder nachts, so dass niemand etwas mitbekomme, berichtete Schmid. Er erklärte weiter: "Dieses Mal war es zusätzlich gefährlich, weil durch die Erschütterung innen die Decke heruntergefallen ist. Gott sei dank war niemand darunter, sonst hätte es schlimmstenfalls größere Verletzungen geben können." Die Straße für den Verkehr komplett zu sperren, kommt wohl erst einmal nicht infrage, stattdessen stellte man verschiedene Überlegungen optischer, akustischer oder technischer Art auf. Schmid präferierte eine Lösung mit Hilfe von Pfosten, damit nur noch Autos unter dem Übergang durchfahren könnten, aber keine Lkw mehr. Es sei wichtig, hier Rücksicht auf die Geschäftsleute zu nehmen, sagte der Bürgermeister. Deren Lkw-Lieferanten würden jedoch sowieso andere Lieferwege nutzen, so dass einer Sperrung für Lkw grundsätzlich nichts im Wege stehen würde.

Man einigte sich schließlich vor Ort einstimmig zunächst auf die günstigste und einfachste Maßnahme: Vorne und hinten an den Übergang soll mit einem Magnet- oder Folienschild direkt an der Gefahrenstelle auf die Höhenbegrenzung von 2,80 Metern aufmerksam gemacht werden – ein erster Schritt in der Hoffnung, dass dies helfe, betonte Schmid.

Ressourcen sparen mit neuem Verfahren

Nach der Sitzung ließ sich der Bauausschuss nähe Walburgskirchen an einer Kiesstraße ein Verfahren zur Instandhaltung von nicht asphaltierten Gemeindestraßen vorstellen. Die Firma Mitterreiter Kommunalarbeiten aus Dietersburg war dafür vor Ort, ebenso Bauhofleiter Richard Pleininger. Das Verfahren ist Ressourcen sparend, solange genügend Material verfügbar ist, und wird nach Laufmeter abgerechnet. Zunächst war eine Fräse auf einer Teststrecke im Einsatz, anschließend eine Walze. Größere vorhandene Steine wurden erst gefräst, denn es sei eine homogene Schicht nötig, wie die Firma erklärte. Einstimmig ermächtigte der Bauausschuss den Bauhof schließlich dazu, nach Priorität und Dringlichkeit ebendieses Verfahren in Auftrag zu geben.