Mancher mag sich verwundert die Augen gerieben haben, als Josef Jungsberger in der Dezember-Sitzung des Stadtrates die kommunale Verdiensturkunde des Landkreises für 18-jährige Stadtrats-Zugehörigkeit überreicht bekam. Er war ja seit der Kommunalwahl 2020 gar nicht mehr im Gremium vertreten. Die Ehrung gab‘s jedoch für "vergangene Leistungen" in drei Amtsperioden und wäre ohne Corona vermutlich viel früher erfolgt. Ob Jungsberger damals schon wusste, dass er wenige Wochen später wieder zurück sein würde? Getreu dem Songtitel "Hello again" von Howard Carpendale hieß man ihn in der Sitzung am Donnerstag wieder willkommen.
Das lag daran, dass in der CSU-Fraktion das "Urgestein" Englbert Pinzl nach mehr als 31 Jahren sein Mandat niederlegte, und zwar mit Schreiben vom 15. Dezember (Zur Information: Jungsbergers Ehrung war am 16. Dezember). Pinzl gab offiziell keine Gründe an und ist dazu auch nicht verpflichtet. Trotzdem musste der Stadtrat diese Amtsniederlegung durch Beschluss feststellen und über das Nachrücken eines Listennachfolgers entscheiden. Auf der CSU-Liste von 2020 ist das Jungsberger, der knapp an der Wiederwahl gescheitert war. Er wurde kontaktiert und hat sich bereiterklärt, das Amt anzunehmen.
Bürgermeister Klaus Schmid nahm Jungsberger dann den Amtseid ab. Hatte dieser zuerst im Besucherbereich des Bürgerhauses Platz nehmen müssen, durfte er nun seinen Stuhl im Gremium einnehmen. Die Änderung hatte auch Konsequenzen auf die Besetzung der Ausschüsse. Pinzl war Mitglied im Bau- und Umweltausschuss sowie im Rechnungsprüfungsausschuss; Stellvertreter war er im Haupt-, Finanz- und Personalausschuss. Die CSU-Fraktion schlug vor, dass Jungsberger in den beiden erstgenannten Ausschüssen den Platz von Pinzl einnimmt, aber keinen Stellvertreter-Posten übernimmt. Im Haupt-, Finanz und Personalausschuss rücken nun als Stellvertreter Siegfried Huber und Helmut Straßer nach. Der Stadtrat beschloss die Besetzung der Ausschüsse wie vorgeschlagen.
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