Dass nach einer Flutkatastrophe jede helfende Hand zählt, wissen die Freiwilligen des Simbacher THW nur zu gut. Deshalb wussten sie auch, wie dringend die Flutopfer und ihre Kameraden in den Hochwasser-Gebieten im Berchtesgadener Land auf Unterstützung warten, als sie am Samstagabend, 17. Juli, um 22.19 Uhr die Alarmierung erreichte.
Zur Unterstützung bei der Personenrettung wurde der Lkw mit Ladekran ins Schadensgebiet entsandt. Dieser machte sich mit drei Helfern auf dem Weg. Glücklicherweise bestand beim Eintreffen der Einsatzkräfte kein Bedarf an der Personenrettung mehr und so wurde der Kran für Transportaufgaben verwendet, um gefüllte Sandsäcke an die Einsatzstellen zu transportieren.
Leider gab es einen kleinen Zwischenfall mit einem anderen Ortsverband, dessen Lastwagen mit Ladekran ins Schleudern geraten war, einen Verkehrsteilnehmer streifte und sich im Anschluss überschlagen hatte. Die Besatzung des Simbacher Einsatzfahrzeugs war zuerst an der Unfallstelle und leistete Erste Hilfe, bis Feuerwehr und Rotes Kreuz kamen. Im Anschluss übernahmen die Simbacher mit ihrem Spezialfahrzeug die Ladung der verunglückten Kameraden. Am Sonntag gegen 18 Uhr, übermüdet aber wohlauf, kehrten die Simbacher Einsatzkräfte in die Unterkunft zurück und wurden von den Kameraden empfangen.
Für die Bergungsgruppe ging es am Montagmorgen, 19. Juli, zum Königsee, wo sie sich der Feuerwehr Königsee unterstellten. Nicht zum ersten Mal, denn der Kommandant der Feuerwehr und der Gruppenführer der Bergungsgruppe sind alte Bekannte. So hatten die beiden schon beim Schneechaos 2019 zusammengearbeitet. In einer Gemeinschaftsarbeit wurde der Entwässerungskanal durch die Ortschaft vom Kies befreit.
Der Dienstag stand ganz unter dem Motto "Häuserkampf". In der Ortschaft Schönau am Königssee waren etliche Gebäude von einem Muren-Abgang betroffen und die Keller und Garagen der Bewohner mit Kies gefüllt. Die Aufgabe der Bergungsgruppe bestand darin, Sachgüter zu bergen und die Räumlichkeiten von Schlamm und Kies zu befreien. Erschwert wurde diese Arbeit durch Wasser, welches zu Beginn erst mal abgepumpt werden musste.
Gegen 19 Uhr waren alle Einsatzstellen abgearbeitet und die Truppe aus dem Inntal konnte die Heimreise antreten. Um 20.30 Uhr wurden die Simbacher Helden von ihren Kameraden in der Unterkunft empfangen. Als Würdigung für die Strapazen der vergangenen Tage hatte sich der Ortsbeauftragte Klaus Kohout etwas Besonderes einfallen lassen und für jeden eine Mahlzeit organisiert.
− red
