Julbach
Grundschulen: Preise für Umwelt - und Sozialprojekte vergeben

11.07.2021 | Stand 20.09.2023, 2:43 Uhr
Alfons Jäger

Musikalisch umrahmte die 4. Klasse die Preisverleihung unter Leitung von Petra Stiller. −Fotos: Jäger

Das Umweltdenken und die soziale Kompetenz stärken und fördern – das ist das Bestreben der Baufirma Richard Sem aus Tann. Den Anstoß dafür hatte vor Jahren MdL a.D. Reserl Sem gegeben, und auch heuer wurden wieder Prämien an sieben Schulen vergeben. Der erste Preis ging an die Grafen von Schaunberg Schule in Julbach.

3000 Euro Preisgeld stellt die Firma Sem jedes Jahr dem Staatliche Schulamt Rottal bereit. Diesem Amt bleibt es stets überlassen, die Preise für Projekte während des Schuljahres richtig zu "platzieren". Alle Grundschulen im Landkreis waren gefordert, Konzepte zu erstellen, die in das Anforderungsprofil für den "Umwelt- und Sozialpreis 2020/21", passen und sich zu bewerben.

Die Verleihung fand kürzlich in der Turnhalle der Julbacher Schule statt. Rektorin Katharina Hornung freute sich, "dass wir endlich wieder eine Präsenzveranstaltung stattfinden lassen können, auch wenn der Kreis klein ist". Unter anderem begrüßte sie Andrea Bruckmeier vom Naturium in Ering, die bei der Ausstellung im "Glashaus" tüchtig mitgeholfen hatte, sowie Elternbeiratsvorsitzende Monika Braun und die Leiterinnen der prämierten Schulen. Die Preise seien eine kleine Anerkennung für die Förderung der Umwelt- und Sozialkompetenz der Schülerinnen und Schüler, sagte sie.

Bürgermeister Markus Schusterbauer lobte die Vergabe der Preise als "Auszeichnung für Umwelt- und Sozialerziehung". Seit vielen Jahren würden verschiedene Themen als Grundlagen herangezogen. Die Vielfalt sei beeindruckend. Dass damit gewisse Grundsteine für die Kinder gelegt werden, begrüße er sehr, so der Rathauschef.

"Wir haben sehr gute Kinder, manche Eltern müssen erst animiert werden", mit diesem etwas provokanten Satz begann Reserl Sem ihre Ansprache und blickte zurück auf die Anfänge dieser Aktion. "Hans Eder war damals im Schulamt und hat die Anregung für einen Preis gegeben", sagte sie. "Wir haben uns gleich entschlossen, seitens der Firma Bau-Sem jährlich 3000 Euro zur Verfügung zu stellen." Sehr wichtig sei ihr gewesen, den Sozial- mit einem Umweltpreis zu koppeln. Man setze auf Nachhaltigkeit und das Gefühl, etwas für das eigene Dorf getan zu haben. "Ein Stück Hand, ein Stück Verwurzelung ist doch so schön. Genauso schön ist es, wenn wir im Elternhaus wieder lernen, von unseren Kindern zu lernen, dabei die Bodenhaftung und das Miteinander fördern", meinte sie.

Nach dem musikalischen Auftakt durch die vierte Klasse mit Musiklehrerin Petra Stiller ging es an die Vergaben. Die Verleihung startete Schulrätin Bianca Luczak mit einer Anerkennung: "Es ist mir eine große Freude, wenn ganz bewusst Projekte an den Schulen durchgeführt werden. Denn die Kinder brauchen mehr als Lesen, Schreiben und Rechnen." Solche Projekte würden erheblich zur Persönlichkeitsbildung beitragen.

Keine der beteiligten Schulen geht leer aus

Im Schulamt hatte man entschieden jede beteiligte Schule mit einem Geldpreis zu würdigen. Der erste Preis dotiert mit 1000 Euro ging an die Grundschule Julbach, auf Platz zwei (je 500 Euro) kamen die Schulen in Zeilarn und Wittibreut, auf Rang drei (je 300 Euro) die Schulen in Unterdietfurt und Reut sowie auf Rang 4 (je 200 Euro) die Schulen in Prienbach und Ering.

Marie und Michael aus der 4. Klasse stellten dann das Julbacher Projekt vor. Schäden im Wald waren der Auslöser, dass 50 Setzlinge von Tannen und Lärchen, gestiftet von der Firma Unterreiner Forstgeräte, auf deren eigener Waldfläche angepflanzt wurden. Eltern konnten gegen eine Spende Patenschaften übernehmen. Zudem stattete man vor zwei Jahren zusammen mit einer Klasse aus dem österreichischen Mining dem Naturium in Ering einen Besuch mit fachlicher Führung ab. Danach erstellten die Kinder Plakate, Fotos und Flyer zur Unterstützung des Europareservats. Daniela Winterer von der Grundschule (GS) Zeilarn erläuterte der Aktion. "Die Hecke" war der Inbegriff des jahrgangskombinierten Unterrichts. Mit vielen Einzelaktionen wurde das Bewusstsein dafür erarbeitet, dass man eine schöne Hecke um das Schulgelände herum hat.

"Die Erde – unser gemeinsames Haus", lautet der Titel eines Kurzfilms der Grundschule Wittibreut, den Yvonne Welsch vorstellte. Besondere Pflege wurde dabei unter besonderer Mitwirkung von Religionslehrerin Petra Hainthaler dem Heranziehen, Setzen und Behandeln von Eicheln gewidmet. Von Caroline Ortner war zum Projekt der Grundschule Unterdietfurt zu erfahren, dass sich die Kinder rührend um Briefkontakte zu Bewohnern im Wohn- und Pflegeheim Christanger in Eggenfelden während der Corona-Pandemie bemüht hatten.

Eine alljährliche Weihnachtsaktion startet die Grundschule GS Reut, wie Alexandra Lehner verdeutlichte. Angesichts der Corona-Einschränkungen wurden Päckchen liebevoll gepackt und verschönert und an die international tätige Hilfsorganisation "Humedica e.V." übergeben – zur Bescherung von Kindern in armen Ländern. Caroline Dobler von der Grundschule Prienbach erzählte von der Gestaltung von einigen Bibelseiten an der Schule, die mit den Werken anderer Schulen in Passau zu einer dicken Bibel gebunden, im Dom gesegnet wurden und von Bischof Oster auf Reisen mitgenommen wird. Besonders war dabei die Mitarbeit von nicht-katholischen Schülern.

Zum Abschluss wies Rektorin Katharina Hornung auf die Ausstellung im Glashaus hin, die mit Hilfestellung der Eringer Künstlerin Veronika Zunner-Fadhli geschaffen worden ist.