Simbach am Inn
Gottesdienste in leeren Kirchen

22.03.2020 | Stand 19.09.2023, 23:17 Uhr

Ein unwirkliches Bild: Pfarrer Joachim Steinfeld hält einen Gottesdienst in der leeren Stadtpfarrkirche St. Marien. −Foto: Geiring

In Krisen- und Notzeiten sind bekanntlich die Kirchen voll, wenn die Menschen im Gebet und im Wort Gottes nach Hoffnung und neuen Wegen suchen. Ganz anders verhält es sich, wenn der Feind unsichtbar und unberechenbar geworden ist, so wie aktuell in der weltumspannenden Coronakrise.

Stadtpfarrer Joachim Steinfeld zelebrierte am Sonntag in St. Marien eine "normale Eucharistiefeier". Nur war er eben dabei ganz alleine in der Kirche. Es spielte keine Orgel und die Ministranten waren daheim. "Man kann im Grunde ohne Volk und Gläubige auch nicht Eucharistie feiern", relativierte er. "Das war vor einigen Wochen noch unvorstellbar. Es ist aber von vielen Gläubigen ein großes Anliegen, dass wir auch in diesen schweren Stunden, Tagen und Wochen im Pfarrverband feiern. Viele sind in dieser Stunde mit uns verbunden im Gebet und Gedanken. So feiern wir zwar in Abwesenheit der Gläubigen, aber doch in geistiger Verbundenheit. Wir spüren einfach, dass Jesus in Wort und Brot da ist und uns gegenwärtig sein wird", erklärte Steinfeld kurz vor dem Gottesdienst.

Im Augenblick tue man sich als Seelsorger schwer, die Menschen zu erreichen, die sonst in schwierigen Zeiten die Nähe zu Gott und zu den Gottesdiensten suchen. "Ausgerechnet in dieser Situation, wo sie uns mehr den je brauchen würden, wie etwa in den gemeinsamen Feiern, Gottesdiensten und im Gebet."

− gei

Mehr zu diesem Thema lesen Sie am 23. März in der Passauer Neuen Presse (Ausgabe Pfarrkirchen/Simbach).