Simbach am Inn
Gemeinsame Abendmahlfeier mit Fußwaschung

02.04.2021 | Stand 21.09.2023, 6:36 Uhr
Christina Schmid

Stadtpfarrer Joachim Steinfeld und Erstkommunionkind Patrizia Wachter bei der Fußwaschung. −Foto: cs

"Beim letzten Abendmahle, die Nacht vor seinem Tod, nahm Jesus in dem Saale, Gott dankend, Wein und Brot. Nehmt, sprach er, trinket, esset, das ist mein Fleisch, mein Blut, damit ihr nie vergesset, was meine Liebe tut…" Diese Zeilen wurden am Gründonnerstagabend bei der Abendmahlfeier in der Dreifaltigkeitskirche von einer kleinen Gruppe des Kirchenchores Simbach unter Leitung von Monika Leitl, die auch die Orgel spielte, gesungen.

Mit dem Gründonnerstag beginnen für die Christen die Kartage, die drei Tage von Leiden, Tod bis hin zur Auferstehung Jesu an Ostern. Dieser Gottesdienst stand im Zeichen des Gedächtnisses an das letzte Abendmahl und der damit verbundenen Einsetzung der Eucharistie durch Jesus Christus selbst.

Pastoralreferent Martin Eibelsgruber ging eingangs auf die Bedeutung der später erfolgten Fußwaschung als Zeichen des Dienens ein. Festlich mit feierlichem Orgelklang erfolgte der Einzug von Stadtpfarrer Joachim Steinfeld und Prälat Alois Messerer mit den Ministranten und Lektoren, zum Schluss des Gottesdienstes waren Orgel und Glocken verstummt. Zum Glorialied wurden noch einmal die Glocken kräftig geläutet, dann "schwiegen" sie und die Ministranten verwendeten nur mehr hölzerne Ratschn.

Jesus selbst übernahm den Sklavendienst

"Jesus selbst übernahm den Sklavendienst, die Arbeit der Diener, als er sich vor seinen Jüngern klein machte. Dies war Ausdruck seiner Liebe und Hingabe. Wer bei euch groß sein will, der soll euer Diener sein. Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen. – Mit diesen eindrucksvollen Worten lädt uns Jesus ein, seinem Beispiel zu folgen und das Zeichen der Fußwaschung, nämlich Dienst am Anderen und Ausdruck der Verbundenheit, mit hinein ins eigene Leben zu nehmen", so Stadtpfarrer Steinfeld in seiner Predigt. Nun kniete er vor den zwölf "Fußwaschungsaposteln", die gemäß der geltenden Abstands- und Hygieneregeln auf Stühlen links und rechts des Altares saßen, nieder und goss aus einem Steinkrug Wasser über die Füße von Christine Hacker, Helmut Leitner, Annette Schuhnagel, Rosi Angerer, Maria Gschöderer, Elias Unterhuber, Herbert Spindler, Max Loidl, Bruno Huber, Quirin Rosenberger und der Erstkommunionkinder Sophia Malavenda und Patrizia Wachter.

Martin Eibelsgruber trug einen besinnlichen Text vor, der Chor sang "Wo die Güte und die Liebe wohnt, dort nur wohnt der Herr". In Konzelebration feierten die Geistlichen die Eucharistie. Es wurde an die Todesangst Jesu erinnert, an die Nachtwache der Jünger, die im Garten Gethsemane am Ölberg immer wieder in Schlaf fielen. Nur noch wenige Stunden waren es bis zum Karfreitag, dem Tag, an dem die Christen des Leidens und Sterbens Jesu am Kreuz gedenken. Im Blick darauf verließen die Gläubigen das Gotteshaus in aller Stille.