Simbach am Inn
Gegen verzögernde Forderungen für die "Grüne Mitte"

18.08.2021 | Stand 22.09.2023, 0:52 Uhr

Diese Visualisierung der Planer des Bereiches hinter dem Heimatmuseum sorgt immer wieder für Kritik wegen der wuchtigen Betonbauweise. −Plan: Wasserwirtschaftsamt

Dr. Bernhard Großwieser, Sprecher der CSU-Fraktion im Stadtrat und Vorsitzender des Simbacher CSU-Ortsverbands äußerte sich in einer Presseaussendung über die Diskussion zur "Grünen Mitte".

Eingangs verweist er auf die "Häufung von Extremwetterereignissen" in diesem Sommer und kommt zur Erkenntnis: " Es hätte Simbach ein ums andere Mal in noch deutlich stärkerem Ausmaß treffen können." Alle hätten wieder das Bild des innerhalb kurzer Zeit stark anschwellenden Simbachs vor Augen, "gerade auch, wenn Bäume in den Bachlauf stürzen und mitgerissen werden".

Großwieser betont, dass die Stadt ist im aktuellen Planfeststellungsverfahren zum Hochwasserschutz weder die planende oder ausführende Behörde noch die genehmigende sei. "Diese gewaltige Aufgabe wird aktuell unter Federführung des Wasserwirtschaftsamt beim Landratsamt vorangetrieben. "

Doch die Stadt sei nicht untätig. Sie bringe seit 2016 ihre Belange und auch die der Bürger "im Rahmen einer erfreulich guten Zusammenarbeit mit dem Wasserwirtschaftsamt" ein. Das werde soie im Zuge der Ausführungs- und Gestaltungsplanung nach erfolgtem Planfeststellungsbeschluss "in verstärktem Maße" weiterhin tun. "Ebenso wird sie dann auch die Randbereiche der Grünen Mitte planen und gestalten."

Alle Fraktionen im Stadtrat wünschten sich möglichst viel Grün und eine möglichst ansprechende Gestaltung. "Wir hätten auch alle gerne mehr Bäume im Gerinne, aber (...) alles, was den Durchfluss behindert, erhöht die Gefahr, dass der Hochwasserschutz nicht reicht." Dieser sei ohnehin nicht auf ein "Tausendjähriges" wie 2016 ausgelegt.

Ausführungs- und Gestaltungsplanung kommen noch

Der Bach und die "Grüne Mitte" sollten zur Steigerung der Lebensqualität und Attraktivität künftig an vielen Stellen zugänglich sein. Darin sei man sich im Stadtrat einig gewesen. "Also wird dies im Planfeststellungsverfahren unter anderem mit einer Treppenanlage und barrierefreien Wegen im Bereich des Heimatmuseums berücksichtigt. Würde dies nicht erfolgen, entstünde dort schlicht eine Mauer." Wie diese Treppen und Wege letztlich aussehen, werd in Abrede mit dem Wasserwirtschaftsamt bei der künftigen Ausführungs- und Gestaltungsplanung festgelegt. "Hier wird sich der Stadtrat natürlich aktiv einbringen und auch hier wollen wir alle eine möglichst ansprechende Gestaltung."

Aber aktuell gehe es in erster Linie darum, das Planfeststellungsverfahren nicht durch "verzögernde Schritte und Forderungen unnötig in die Länge zu ziehen". Großwieser meint damit offenbar den zuletzt im Stadtrat vorgebrachten UNS-Antrag, weitere unabhängige Planer hinzuzuziehen, um die Gestaltung zu optimieren.

Die Neugestaltung des innerstädtischen Bach-Bereichs werde noch Jahre dauern, auch wenn vorbereitende Maßnahmen, Planungen und Bau teilweise parallel erfolgen, so Großwieser weiter. "Der Hochwasserschutz durch unsere Stadt ist immer nur so gut, wie das schwächste Stück. (...) Es ist jetzt nicht die Zeit, um mit individuellen Forderungen oder persönlichen Gestaltungswünschen unnötige Verzögerungen hervorzurufen – und dadurch das Schicksal für viele von erneutem Hochwasser bedrohter Mitbürgerinnen und Mitbürger herauszufordern."

− red