Simbach am Inn
Freigabe zum Neubau beim EC Irging liegt jetzt vor

01.09.2021 | Stand 20.09.2023, 3:37 Uhr

Das Gasthaus Irging gehörte früher der Brauerei Weideneder und wurde vom EC gekauft. Nach dem Hochwasser sollte es abgerissen und neu errichtet werden. Nächstes Jahr sollen die Arbeiten dann beginnen. −Foto: Archiv Gilg

Der EC Irging-Simbach hat eine umfangreiche Jahresversammlung durchgeführt. Weil das eigene Gasthaus nach wie vor nicht benutzbar ist, traf man sich im Gasthaus Göttler.

Vorsitzender Rudolf Ostwinkel begrüßte dort besonders Bürgermeister Klaus Schmid und das Gründungsmitglied Helmut Stiller. Insgesamt fanden sich trotz Urlaubszeit 28 Mitglieder ein.

Coronabedingt gab es viele Terminausfälle. So seien sportlich die Sommersaison 2020 und die Wintersaison 2020/21 komplett abgesagt worden, informierte Ostwinkel. Auch die gesellschaftlichen Veranstaltungen, wie z.B das Hallenfest oder die Christbaumversteigerung, mussten entfallen.

Mit allen Ab- und Zugängen zählt der Verein derzeit 198 Mitglieder, darunter 41 Aktive.

Schriftführer Engelbert Gschöderer gab einen Rückblick über das Vereinsjahr 2020, welches mit der Christbaumversteigerung im Dezember 2019 im Gasthaus Diegruber begann. Anfang Januar fand ein "Festerl" im Gasthaus Göttler statt, wo den Helfern bei der Sanierung der Stockschützenhalle und des Salettls mit Speis und Trank gedankt wurde.

Die Beseitigung der Flutschäden in der Halle erforderte 1956 Arbeitsstunden, von denen 1756 Stunden von der regulierenden Behörde bezahlt wurden. Dies waren über 21000 Euro, welche von den Helfern dem Verein großzügig zur Bewältigung der anstehenden Aufgaben gespendet wurden.

Ende Januar, bei einem Ausflug ins winterliche Osttiroler Villgratental, wurde die Turnthaler-Trophäe gewonnen. Die Meisterschaften und Pokalwettbewerbe der Wintersaison 2019/20 konnten noch beendet werden, bevor das Faschingsschießen auf dem Winterer Weiher wegen des Lockdowns abgesagt werden musste.

Familienwanderung und Einladungsturnier

Die Wanderung am Vatertag, die Irginger Maiandacht, das Stadtfest und die Pfingstdult fielen ebenso aus wie das traditionelle Hallenfest mit den Stockschützenturnieren der Pandemie zum Opfer. Auf Grund der Lockerungen im Sommer konnte zumindest der Familienwandertag am 15. August nachgeholt werden. Es war ein Irging-Eggstettener Rundmarsch mit anschließendem Grillfest im Biergarten des EC. Anstelle des Hallenfestes wurde an den Abenden des 3. und 4. September jeweils ein Einladungsturnier mit fünf Mannschaften in der Stockschützenhalle durchgeführt.

Der von Else Strohammer geplante viertägige Ausflug nach Südtirol wird voraussichtlich in diesem September nachgeholt.

Von einem deutlichen Überschuss in der Vereinskasse konnte Kassier Johann Spateneder sen. berichten. Dies sei den erheblichen Spenden zu verdanken. Auch die Tilgung des Kredits für den Kauf des Irginger Gasthauses konnte durch Sondertilgungen vorangebracht werden. Die beiden Kassenprüferinnen Else Strohammer und Rosmarie Ostwinkel bescheinigten Spateneder eine saubere Arbeit.

Erfreuliches berichtete Spielleiter Johann Spateneder jun. So gelang der 1. Mannschaft "Irging 1" (Rudolf Ostwinkel, Gottfried Bauer, Hans Spateneder sen., Werner und Michael Huber) zum dritten Mal der Aufstieg in die 1. Bundesliga-Süd. Nach dem Sieg im Kreispokal-A konnte im Bezirkspokal nicht an die guten Leistungen angeknüpft werden.

Mannschaft "Irging 2" (Hans Spateneder jun., Stefan Spielbauer, Sebastian Schmid und Stefan Wallner) muss die nächste Saison in der Bezirksliga-Nord antreten. Im Kreispokal-A allerdings konnte die "Zweite" den 10. Platz erkämpfen. Somit konnte die Teilnahme in dieser Klasse 2021/22 gesichert werden.

"Irging 3" (Otto Spielbauer, Josef Spielbauer, Thomas Wallner und Heinrich Neubauer) erreichte den 3. Platz in der Kreisoberliga und tritt in der kommenden Saison in der Bezirksliga-Nord zusammen mit der "Zweiten" an.

Auch die AH ist im Kreis spitze. So wurde diese mit den Schützen Werner Huber, Gottfried Bauer, Hans Spateneder sen., und Rudi Ostwinkel Kreispokalsieger und qualifizierte sich somit zur Teilnahme am Bezirkspokal, wo Platz 7 erreicht wurde.

Die Damenmannschaft um Spielleiterin Hildegard Spielbauer konnte mit den Schützinnen Maria Auer, Marion Neubauer, Christa Brandstetter und Traudl Bauer mit dem guten 6. Platz die Bayernliga-Süd halten. Mit einem 3. Platz im Kreispokal wurde die Qualifikation zum Bezirkspokal knapp verpasst. Auch die Mixed-Mannschaft konnte mit einem 6. Platz im Kreispokal nicht am Bezirkspokal teilnehmen.

In den Zielwettbewerben konnte sich Werner Huber im Kreiswettbewerb den Sieg sichern.

Unterstützung durch den Bürgermeister

Engelbert Gschöderer berichtete über die Abwicklung der Hochwasserschäden. So sei nun endlich die schriftliche Freigabe zur Errichtung eines sogenannten Ersatzneubaus des Vereinsheims erteilt wurden. Dies war allerdings nur mit tatkräftiger Unterstützung von Bürgermeister Klaus Schmid zustande gekommen, nachdem bei der Regierung von Niederbayern die mündliche Freigabe des Neubaus vom April 2018 erfolgte widerrufen wurde.

Das Architektenbüro Kremsreiter erarbeitet zurzeit die Ausschreibungsunterlagen mit den entsprechenden Spezifizierungen aus. Die Baugenehmigung liegt bereits vor. Noch im September soll in Abstimmung mit der Vereinsführung diese verifiziert und der Regierung vorgelegt werden, damit im Dezember die Ausschreibungen beginnen können. Ziel ist, dass im April mit dem Neubau des Vereinsheims begonnen werden kann. Vor dem Abriss des "Gasthaus Irging" müssen allerdings noch einige Vorbereitungen getroffen werden, um die Funktionalität der Sportanlage und der vorübergehenden Vereinsbleibe, das Salettl, sicher zu stellen. Dazu gehört eine provisorische Ostwand der Sporthalle, die Wasserversorgung sowie Stromversorgung. Alle Maßnahmen sind bereits genehmigt und in der Ausführung angefangen, obwohl es an Handwerkern mangelt.

Der Starkregen am 7. August im Raum Simbach war die erste Bewährungsprobe für die neue Hochwassersschutzmauer. Diese verhinderte ein Eindringen des Sturzwassers, bei dem der Irginger Weiher übertrat. Der Bau der Mauer war nur möglich, da 40 Prozent der Kosten von knapp 48000 Euro der Bezirk übernahm. Den Rest musste der Verein selber aufbringen, was durch die großzügigen Spenden der Eigenleistungen der Helfer, einem Zuschuss von 10000 Euro der Stadt und diversen weiteren, zum Teil erheblichen Spenden finanziert werden konnte.

Bürgermeister Klaus Schmid sprach den vielen ehrenamtlichen Verantwortlichen und Helfern seinen Dank für die tolle Vereinsarbeit aus und gratulierte den Mannschaften zu ihren Erfolgen. Es sei sehr erfreulich, dass Simbach wieder eine Bundesligamannschaft hat. Die positive Entwicklung in Sachen "Neubau Vereinsheim" werde dem Verein wieder ein Zuhause geben. Der EC könne weiterhin mit der Unterstützung der Stadt und auch seiner persönlichen Einbringung diesbezüglich rechnen.

Ehrung langjähriger Mitglieder

Im Anschluss übernahm Schmid mit Unterstützung des Vorsitzenden Rudolf Ostwinkel die Ehrung langjähriger Mitglieder. Er überreichte die Ehrennadel in Bronze für zehnjährige Mitgliedschaft an Christian Huber, in Gold für 30 Jahre im Verein an Walter Bauer und Thomas Wallner und für ihr 40 Jahre Treue ebenfalls in Gold an Franz Brennhofer und Josef Spielbauer (Grafussing). Weitere zu ehrende Vereinsmitglieder waren nicht anwesend.

Auf Wunsch von Gschöderer wurde ohne Gegenstimme beschlossen, dass die zukünftigen Jahresversammlungen nach Beendigung der Wintersaison durchgeführt werden. Dies werde die Arbeit des Kassiers in Bezug auf den Kassenbericht und die Erstellung der Steuerunterlagen erheblich erleichtern.

Abschließend ehrte Ostwinkel die Sportler der aufgestiegenen Mannschaften mit einem kleinen Präsent und lud zur anstehenden Vereinsmeisterschaft im Mannschaftswettbewerb am Sonntag, 5. September, um 9 Uhr in der Stockschützenhalle ein.

− red