Simbach am Inn
Fastfood statt Arbeit: Lüge bei Grenzübertritt aufgeflogen

Schnellimbiss in Österreich besucht - Ausgangssperre missachtet - Polizei verstärkt in Schleierfahndung unterwegs

15.02.2021 | Stand 21.09.2023, 1:19 Uhr

−Symbolfoto: PNP

Essen holen in Österreich, Verwandte in Rumänien besuchen und nach 21 Uhr unterwegs sein: Gleich mehrere Corona-Verstöße haben Beamte der Simbacher Grenzpolizei am Wochenende aufgedeckt.

Sie führten im Stadtgebiet Kontrollen durch. Nicht nur seit der Verschärfung der Einreisebestimmungen, sondern auch wegen der Öffnung der Geschäfte in Österreich ist die Schleierfahndung derzeit vermehrt im Einsatz.

Am Sonntag kontrollierten sie gegen 14 Uhr ein Fahrzeug mit örtlichen Kennzeichen unmittelbar nach der Einreise aus Braunau. Laut Polizeibericht war bereits zu Beginn der Kontrolle klar, dass der 38-jährige Innstädter in einem Schnellimbisslokal in Österreich beim Einkaufen war. Der junge Mann versuchte vergeblich, die Polizisten von seinem beruflichen Fahrtzweck nach Österreich zu überzeugen.

Essen holen hat häusliche Quarantäne zur Folge

Da die Angaben widersprüchlich und somit nicht glaubhaft gemacht wurden, wurde der junge Mann angewiesen, sich unverzüglich in häusliche Quarantäne zu begeben. Über das weitere Vorgehen im Hinblick auf die zehntägige Quarantäne soll das zuständige Gesundheitsamt in Pfarrkirchen entscheiden. Den Mann erwartet zudem ein Bußgeldverfahren wegen Verstoßes nach dem Infektionsschutzgesetz.

Zu einem späteren Zeitpunkt hielten die Beamten auf der Bundesstraße B12 ein Fahrzeug mit deutscher Zulassung an. Ein 40-jährige Rumäne wurde zu seinem Auslandsaufhalt befragt. Der Polizei zufolge gab er an, sich in den vergangenen drei Wochen in seinem Heimatland aufgehalten zu haben.

Nachdem er keine verpflichtende Einreiseanmeldung vorgenommen hatte, wurde er an Ort und Stelle über den Verstoß nach der Corona-Einreise-Verordnung aufgeklärt. Eine Ordnungswidrigkeitenanzeige wird an die für ihn zuständige Kreisverwaltungsbehörde in Freising erstellt.

Bereits am Freitag traf eine Streife der Polizei Simbach gegen 23.35 Uhr einen 46-jähriger Mann im Bereich des Jahnweges an. Dieser gab an, auf dem Nachhauseweg zu sein. Zuvor wäre er bei einem Bekannten zu Besuch gewesen.

Am Samstag kontrollierte die Bundespolizei gegen 1.10 Uhr zudem einen 19-jährigen Mann bei der Einreise an der Innbrücke. Auch er gab an, auf den Nachhauseweg von einem Besuch eines Bekannten zu sein. Gegen beide wurde ein Bußgeldverfahren wegen eines Verstoßes gegen die Ausgangssperre erstattet.

Grenzverkehr vermehrt im Fokus der Polizei

In der Nacht zum Sonntag wurden die Grenzkontrollen und Einreiseregeln verschärft. Für die Simbacher Polizei hätte sich jedoch nichts geändert. "Bis dato haben die Regeln keine unmittelbaren Auswirkungen", betont Stephan Goblirsch, Chef der Simbacher Polizeiinspektion auf PNP-Nachfrage. Aktuell sei man verstärkt in der Schleierfahndung unterwegs. Den Grenzverkehr hätte man nach der Öffnung der Geschäfte in Österreich vermehrt im Fokus.

− red/luz