Braunau
Tankausflug nach Österreich: Das sagt das Landratsamt Rottal-Inn

Bis zu 20 Tage Quarantäne für einmal Volltanken

30.04.2021 | Stand 22.09.2023, 2:10 Uhr

Tanken in Österreich lohnt sich nicht: Auch mit negativem Test bleibt einem die Quarantäne bei der Ein- und Ausreise nicht erspart. −Foto: dpa

Die Corona-Lage im Bezirk Braunau wie auch in ganz Oberösterreich hat sich in der vergangenen Woche verbessert. Sind Tankausflüge nun wieder erlaubt? Die PNP fragte nach.

Zuerst zur Stadt Braunau, für die offiziell nur die Zahl der aktiv an Corona Infizierten bekanntgegeben wird. Vor einer Woche waren es 60 Personen, der aktuelle Wert liegt ebenfalls bei 60. Hier gibt es derzeit kaum Veränderungen. Der "Rekordwert" für die letzten Monate stammt vom 7. April mit 115 Infizierten.



Der Bezirk Braunau ist mit der Sieben-Tage-Inzidenz nicht mehr führend in Oberösterreich, liegt aber weiter deutlich über den Durchschnitt. Vergangenen Freitag betrug der Wert 250, zwischendrin kletterte er auf fast 280, gestern waren es 244. Von den gut 100000 Menschen im Bezirk Braunau haben sich bis gestern früh 8708 mit Corona infiziert.

Inzidenz in Oberösterreich auf 172 gesunken

Zum Vergleich die Inzidenz in ganz Oberösterreich: Sie lag vor einer Woche bei 193,7 und sank bis gestern auf 172. Aktiv positiv waren im Bundesland vor einer Woche 4140 Personen. Gestern betrug dieser Wert noch 3700. Die Zahl der Toten stieg von 1691 auf nunmehr 1700. In Quarantäne befinden sich derzeit 8893 Oberösterreicher und damit gut 1000 Weniger als vorigen Freitag.

Ermutigend sind die Zahlen aus den Kliniken. Hier sank die Zahl der Corona-Patienten auf den Normalstationen von 177 auf 143. Annähernd konstant hingegen sind die Patienten auf den Intensivstationen, wo sich der Wert seit Tagen hartnäckig im 60er Bereich bewegt. Angezogen hat das Impftempo: So stieg die Gesamtzahl der Impfungen in den letzten sieben Tagen von 427121 auf nunmehr 491186. Die zweite Teilimpgungen haben allerdings erst 126431 Oberösterreicher bekommen.

Kurztrip nach Braunau: Negativtest alleine genügt nicht

So positiv sich die Situation jenseits der Grenze entwickelt hat, Österreich ist nach wie vor als Risikogebiet eingestuft. Viele Simbacher aber fragen sich, ob es nicht zumindest möglich sein sollte, mit einem negativen Test einen Kurztrip nach Braunau zum Tanken oder Einkaufen zu unternehmen. Es handelt sich ja um keine Urlaubsreise oder ein privates Treffen. Kontakte erfolgen mit Maske und beschränken sich auf wenige Minuten. Doch die Regeln sind streng, sehr streng sogar, wie Mathias Kempf, Pressesprecher des Landratsamtes Rottal-Inn, auf PNP-Anfrage bestätigte.

Der so "kleine Grenzverkehr" ist seit dem 9. Dezember 2020 ersatzlos aufgehoben worden. Wenn Personen nun nach Österreich fahren, um zu tanken oder einzukaufen, unterliegen sie der zehntägigen Quarantänepflicht. "Daran ändert auch ein negativer Testnachweis (unabhängig davon, ob der Abstrich 24 bzw. 48 Stunden zurückliegt) oder eine vorherige Einreiseanmeldung nichts", so der Pressesprecher.

Es drohen bis zu 20 Tage Quarantäne

Ob das Einkaufen in Österreich für deutsche Staatsbürger überhaupt zulässig ist, kann er nicht sagen. Aber klar ist: Sollten Personen in Österreich nach der Einreise der Quarantäne unterliegen und reisen diese daraufhin wieder nach Deutschland ein, müssen sie nochmals in Quarantäne. Maßgeblich dafür ist, ob man sich in den letzten zehn Tagen vor der Einreise in einem Risikogebiet aufgehalten hat. Das wären dann quasi für einmal Volltanken die Spritrechnung plus 20 Tage Quarantäne. In Deutschland kann diese mittels einer Testung am fünften Tag nach der Einreise aufgehoben werden, wenn das Ergebnis negativ ausfällt.

Übrigens haben nicht einmal vollständig Geimpfte aus Bayern die Möglichkeit, problemlos auf einen Kurztrip nach Österreich zu fahren. Sie sind rechtlich den Leuten gleichgestellt, die negativ auf das Virus getestet sind. Aber der Test alleine berechtigt ja nicht zur Einreise ohne Anmeldung und Quarantäne.

− frä