Pfarrkirchen
Stadtrat segnet Haushalt einmütig ab

01.04.2022 | Stand 21.09.2023, 23:13 Uhr

Eine der größten Investitionen in diesem Jahr ist der Anbau der Kindertagesstätte Maria Ward. Rund 1,1 Millionen Euro kostet dieser. −Fotos: Schneider

Als einen grundsolide aufgestellten, mit Weit- und Umsicht geplanten und durch anstehende Investitionen positive Signale aussendenden Haushalt bezeichnete Bürgermeister Wolfgang Beißmann das Zahlenwerk, das er in der Stadtratssitzung am Donnerstagabend dem Gremium vorlegte. Das grundsätzlich positive Bild werde aber durch "verschiedene Schatten wie auch Unwägbarkeiten" getrübt, sagte der Rathauschef und nannte nur zwei Schlagworte: Corona und Ukraine. Das Gremium verabschiedete sowohl den Etat für 2022 als auch den Finanzplan für die kommenden drei Jahre einstimmig.

"Das Buch Corona ist noch nicht zugeschlagen"

Nach zwei Pandemiejahren wurde der Haushalt nun vor einem Wochenende verabschiedet, an dem durch das Wegfallen vieler Einschränkungen "sozusagen eine Zeitenwende vollzogen wird". Doch der Bürgermeister machte klar: "Trotzdem ist das Buch Corona mit diesem Wochenende sicherlich nicht final zugeschlagen." Die Auswirkungen sind und werden noch lange zu spüren sein. Und dies schlägt sich auch im vorgelegten Haushalt nieder. Natürlich ging Beißmann auch auf die zu befürchtenden Auswirkungen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine ein. Er appellierte an die gesamte Bürgerschaft zu helfen, wo es möglich ist, und bedankte sich bei allen Menschen, die dies bereits tun.

Trotz der schwierigen Zeiten, sei die Stadt gefordert, Perspektiven aufzuzeigen und "in der Entwicklung Pfarrkirchens nicht still zu halten", so der Bürgermeister. Auch wenn die Planung gerade schwer falle, gelte es die Rolle des Agierenden zu übernehmen, "denn nur zu reagieren, kann bedeuten, einen Schritt zu langsam zu sein". Damit ging Beißmann auf die weitere Akquise von Fördermitteln ein und forderte, Projekte und Ideen in der Schublade zu haben, um schnell reagieren zu können wenn sich attraktive Unterstützungsmöglichkeiten bieten.

Auch was konkrete Projekte und Maßnahmen betrifft, will sich die Stadt nicht zurückhalten. Die im Finanzhaushalt enthaltenen Investitionen in Höhe von 10,2 Millionen Euro würden ein starkes Zeichen aussenden, dass die Stadt "Verantwortung übernimmt und die Zukunft gestaltet", sagte Beißmann. Als Beispiele nannte er hierfür unter anderem die digitalen Klassenzimmer der Grundschule, die Sanierung der Gebäude Kirchenplatz 2 und 4, den Anbau der Kita Maria Ward, den Breitbandausbau und die Sanierung der Gartlbergstraße.

Zwei Millionen Euro Kreditaufnahme geplant

Um diese Investitionen bewältigen zu können, plant die Stadt mit einer Kreditaufnahme in Höhe von zwei Millionen Euro. Der Restbetrag des ungedeckten Saldos wird durch eine Entnahme von rund 660000 Euro aus den freien Finanzmitteln dargestellt. Ende des Jahres wird der Finanzmittelbestand damit rund 5,1 Millionen Euro betragen. Rechnet man die Darlehn an die Stadtwerke und die Bausparguthaben dazu, hat die Stadt insgesamt rund 9,6 Millionen Euro auf der hohen Kante. Dem gegenüber steht eine Verschuldung – wird die geplante Kreditaufnahme in Anspruch genommen – von rund sechs Millionen Euro. Beißmann stellte in Aussicht, dass die nächsten Jahre zwar noch große Herausforderungen mit sich bringen werden, die Verwaltung rechne jedoch mit einem soliden Anstieg an Finanzmitteln, bei gleichzeitigem Abschmelzen der Schulden bis zum Jahr 2025.

Kämmerer Gerald Dorner hatte die genauen Zahlen in einem ausführlichen Vortrag bereits vorgestellt. Wegen einer noch nicht ganz überstandenen Corona-Erkrankung war er aus dem Homeoffice per Video zugeschaltet. Für den Anbau der Kita Maria Ward nannte er Gesamtkosten von 1,1 Millionen Euro, die den Haushalt 2022 mit rund 490000 Euro belasten. Die Sanierung der Gartlbergstraße wird insgesamt 3,5 Millionen Euro kosten. Davon müssen heuer gut eine Million Euro bereitgestellt werden. Die Arbeiten im neuen Jugendzentrum schlagen mit rund 213000 Euro zu Buche und für die Erschließung des Wohnbaugebiets Schachtl III fallen rund 680000 Euro an, um nur einige wenige Beispiele der Investitionstätigkeiten zu nennen.

Beißmann bedankte sich bei Stadtkämmerer Gerald Dorner sowie der gesamten Verwaltung für die "hervorragende Arbeit". Er appellierte an die Bürgerschaft, die lokale Wirtschaft zu unterstützen und auch den Stadtwerken treu zu bleiben. Diese werden alles dafür tun, um auch in Zukunft die Versorgungssicherheit in gewohnter Art und Weise zu gewährleisten. Abschließend bedankte er sich noch bei den Menschen, die in Pfarrkirchen leben, und den Ehrenamtlichen, die sich "im Sinne einer lebendigen und sozialen kommunalen Familie für das Wohl von Stadt und Menschen einsetzen".