Pfarrkirchen
Spendenaktion: Realschüler erlaufen 24000 Euro für Kriegsflüchtlinge

03.05.2022 | Stand 20.09.2023, 0:39 Uhr

Bei der Spendenübergabe: (stehend von links) zweite Realschulkonrektorin Silke Schuh, Beratungsrektorin Ellen Meier, Realschuldirektor Franz Griebl, der Ministerialbeauftragte für die Realschule in Niederbayern, Manfred Brodschelm, erster Realschulkonrektor Stefan Stumpf sowie (vorne von links) die Sportlehrkräfte Tamara Leidl, Johanna Scholler und Markus Dietl. −Foto: red

"23674,02 Euro – mit einem solchen Betrag hatte wirklich niemand gerechnet", sagt Realschuldirektor Franz Griebl und schaut noch einmal etwas ungläubig auf die Gesamtsumme, die sein Taschenrechner anzeigt. Es ist das Ergebnis einer Aktion, mit der die Realschule das Aktionsbündnis Katastrophenhilfe zugunsten geflüchteter Menschen aus der Ukraine unterstützt.

"Dass wir helfen wollen, stand von Anfang fest", erklärt Griebl. Die Schulfamilie hatte bereits zahlreiche Ideen für kleinere Aktionen wie beispielsweise einen Kuchenverkauf oder einen Bücherbasar, um Geld zu sammeln und zu spenden. In einem Meeting mit anderen Realschuldirektoren und dem Ministerialbeauftragten für die Realschulen in Niederbayern, Manfred Brodschelm, entstand dann der Gedanke einer bayernweiten Gemeinschaftsaktion der Realschulen für das Aktionsbündnis Katastrophenhilfe.

Dieser Vorschlag gefiel Griebl sofort, da sich in dem Bündnis die wichtigsten und erfahrensten Akteure humanitärer Hilfe wie z.B. die Caritas international, Unicef oder das Bayerische Rote Kreuz vereinigen. Durch die enge Zusammenarbeit in Not- und Katastrophensituationen mit einheimischen Partnern ist sichergestellt, dass das gespendete Geld auch wirklich dort ankommt, wo es gebraucht wird. "Die Idee der Gemeinschaftsaktion wollten die Lehrkräfte auf unsere Schule übertragen und auf Einzelaktionen zugunsten einer groß angelegten Aktion der gesamten Schulfamilie verzichten", so Griebl.

Die Wahl fiel, angeregt durch die Fachschaft Sport, auf einen gemeinsamen Spendenlauf. Dazu erhielten die Schülerinnen und Schüler eine Laufkarte und suchten sich selbstständig Sponsoren, die ihnen eine vorab zugesagte Summe pro gelaufener Runde auf dem Sportplatz spendeten und sich auf der Laufkarte eintrugen. Bestätigt wurde die sportliche Leistung beim Lauf durch Unterschrift der Sportlehrkraft. "Die Schülerinnen und Schüler aller Jahrgangsstufen waren mit Begeisterung bei der Sache", blicken Markus Dietl und Tamara Leidl, Fachschaftsleiter für Sport, zurück.

"Ich bin keine begeisterte Langstreckenläuferin, deshalb habe ich mir viele Sponsoren gesucht, damit ich trotzdem eine größere Summe beitragen kann", lässt Susanna Eglseder aus Egglham aus der Klasse 9b wissen. "Und mein Konzept ist aufgegangen", freut sich die Schülerin. "400 Euro konnte ich dem Aktionsbündnis spenden." Auf fast dieselbe Summe kommt Jakob Birnberger aus Bad Birnbach. Der Zehntklässler umrundete die 400 Meter Bahn beachtliche 20-mal. "Ich bin Fußballer und meine Kondition war perfekt für diese Art, Spenden zu sammeln", meint er.

"Mir hat das Laufen in der Gruppe mit meinen Freunden großen Spaß gemacht. Da ist mir gar nicht aufgefallen, wie oft ich die 400 Meter in der Zeit gelaufen bin", sagt Michael Saiko (Anzenkirchen) aus der 5. Klasse, der von seinen Sponsoren insgesamt 300 Euro bekommen hat.

Auch der Ministerialbeauftragte, selbst Sportlehrer, war begeistert vom Engagement der Pfarrkirchner Realschule. Er ließ es sich nicht nehmen, den Schülerinnen und Schülern persönlich zu danken und zur Übergabe des Spendenschecks zu kommen. "Euer Einsatz war einfach großartig. Es macht mich stolz zu sehen, dass ihr bereit wart, bis an eure eigene körperliche Leistungsgrenze zu gehen, um zu helfen und die Not der ukrainischen Flüchtlinge zu lindern", so Manfred Brodschelm.

− red