Bad Birnbach
Schreiner präsentieren Meisterstücke

05.05.2020 | Stand 05.05.2020, 16:36 Uhr

Auch bei der Meisterprüfung gilt es, Abstand zu halten. Hier zu sehen ist der Prüfungsausschuss mit (von links) Dieter Kinauer (Ruhstorf), Max Sailer (Bad Birnbach) und Josef Sailer (Bayerbach). −Foto: Gröll

Eine Veranstaltung ist derzeit im Artrium in Bad Birnbach nicht möglich, eine ganz besondere Prüfung aber schon. Bereits mehrfach waren Meisterstücke Gegenstand begehrter Ausstellungen in Bad Birnbach und Bayerbach – von Schreinern etwa oder auch Glasern. Insofern war die Anfrage von Josef Sailer nicht wirklich neu, die Meisterstücke der Schreiner im Artrium aufbauen zu dürfen – der Hintergrund dagegen schon.

Es ging zum Leidwesen aller Beteiligten dieses Mal nicht darum, die bewerteten Stücke einem breiten Publikum zu präsentieren. Gewiss hätte es jedes einzelne Exemplar, denn das Wort "Meisterstück" darf im Wortsinn verstanden werden. Vielmehr hatte es oberste Priorität, die Prüfungen unter Corona-Bedingungen überhaupt möglich zu machen.

Jeder Prüfling entwirft die Stücke separat und eigenständig. "Der Meisterprüfungsausschuss macht nur allgemeine Vorgaben, zum Beispiel, dass mindestens ein drehbares Teil mit eingestemmten Bändern und eingestemmtem Schloss sowie mindestens ein traditioneller Schubkasten enthalten sein muss", erklärt Josef Sailer, Leiter des Bildungszentrums der Handwerkskammer Niederbayern/Oberpfalz. Alles andere, also Boden, Wände, Decke, Türe, Fenster, kann selbst gestaltet werden, ehe es dem Ausschuss vorgelegt wird.

Nach der Genehmigung werden die Planungsunterlagen erstellt, die vor Anfertigung des Exemplars abgegeben werden. "In 18 Arbeitstagen wird das Meisterstück alleine in einer Werkstatt nach Wahl des Prüflings, meist zu Hause, angefertigt", erklärt Sailer. 200 Stunden Arbeit stecken am Ende darin, wenn man alle Schritte zusammenrechnet.

− vg

Mehr dazu lesen Sie am 6. Mai im Rottaler Anzeiger und in der Passauer Neuen Presse (Pfarrkirchen/Simbach).