Bad Birnbach
Marketingkonzept abgesegnet: So will der Kurort noch mehr Gäste gewinnen

26.10.2022 | Stand 19.09.2023, 4:10 Uhr

900000 Euro will Bad Birnbach in die Hand nehmen, um noch mehr Gäste in den Kurort zu locken. −Foto: Dietmar Demuth

Mit AGES ein deutschlandweit einzigartiges Angebot im Kampf gegen Stress, ein autonomer Bus, Angebote zum Golfen, Wandern und Radfahren, ein abwechslungsreiches Veranstaltungsprogramm und natürlich als Herzstück die Rottal Terme und das Heilwasser – das ländliche Bad hat wahrlich einiges zu bieten. Die Gäste werden aber trotzdem nicht von alleine kommen. Deshalb rührt Bad Birnbach auch im kommenden Jahr wieder kräftig die Werbetrommel.

Gut gefüllt ist der Etat 2023 fürs Marketing, den der Kultur-, Sport- und Fremdenverkehrsausschuss in der jüngsten Sitzung einstimmig absegnete. Im Volumen orientiert er sich an 2019, also der Zeit vor Corona. Alles bewegt sich nun wieder in gewohntem Rahmen, die Ausnahmesituation der letzten Jahre scheint beendet.

Dank verschiedener Partner befinden sich 900000 Euro in dem Topf. Davon steuert die Marktgemeinde 350000 Euro bei, der Zweckverband Thermalbad (Rottal Terme) 230000 Euro, der Ring der Gastlichkeit 20000 Euro und der Landkreis, mit dem eine enge Zusammenarbeit besteht 27700 Euro. 272300 Euro kommen schließlich noch von den Vermietern über Einnahmen aus gemeinsamen Aktionen hinzu.

AGES und betriebliche Gesundheitsvorsorge

Die Marschroute gab Viktor Gröll, Leiter der Kurverwaltung, der mit seinem Stellvertreter Andreas Wagner, die Details präsentierte, vor. "Langfristig wollen wir uns auf dem Gesundheitsmarkt weiter speziell im Bereich der Prävention positionieren", so Gröll. Besonders mit "AGES – Aktiv gegen Erschöpfung und Stress", vor allem mit der offenen Badekur, ließe sich hier punkten. "Als Kompaktkur anerkannt, dazu der Nutzen durch Studien der LMU München wissenschaftlich belegt – das ist unser Alleinstellungsmerkmal", sagte Gröll. Als weiteren wichtigen Ansatzpunkt nannte er die betriebliche Gesundheitsförderung. "Da haben wir schon viel Vorarbeit geleistet." Die Zielgruppe besitze ein Durchschnittsalter von 45 Jahren. "Diese wollen wir aktiv im Berufsleben begleiten bis zum Ruhestand."

Auch wenn man hier schon die ersten Partner gefunden habe, gelte es aber noch "dicke Bretter bis zur entsprechenden Anerkennung zu bohren". In diesem Zusammenhang dankte er Bürgermeisterin Dagmar Feicht für ihren unermüdlichen Einsatz in dieser Sache.

Darüber hinaus hat sich an den Schwerpunkten, die Gröll und Wagner unisono positiv bewerteten, nur geringfügig etwas geändert: Printwerbung, Verbundmailings und Infotage in verschiedenen Städten, Präsenz in den sozialen Medien, Online-Marketing, Kooperationen, Pressearbeit sowie Radio- und TV-Aktionen stehen auf der Tagesordnung. Nicht zu vergessen: "Wir hoffen auf das Wiederaufleben unserer Messetätigkeit", schaute Gröll voraus.

Ins rechte Licht rücken will sich Bad Birnbach dabei nicht nur mit dem Gesundheitssektor samt Herzstück Rottal Terme, sondern mit weiteren Vorzügen, mit denen sich gut werben lässt. Wandern und Radfahren, die schöne Landschaft sowie diverse Veranstaltungen sollen Besucher anlocken.

Gastgeberverzeichnis wird deutlich teurer

Eingeplant im Budget sind zudem Beiträge an das bayerische Golf- und Thermenland sowie die Produktion von Werbemitteln, wozu auch das Gastgeberverzeichnis zählt. Dieses soll Anfang November fertig sein und dann verteilt werden, sagte Andreas Wagner auf Nachfrage aus dem Gremium. Die Kosten dafür hätten sich unter anderem wegen "Papiernotstands" fast verdoppelt, betrügen nun rund 50000 Euro führte er weiter aus.

Generell betonte Gröll, dass man sich grundsätzlich intensiv Gedanken zur künftigen Werbestrategie gemacht habe. "Die Frage, die uns auf den Nägel brennt, ist, wo gehen wir hin. Es wird ein herausforderndes Jahr, da sich die Strukturen rasch verändern." Damit bezog er sich auf die aktuelle Situation mit den Preissteigerungen, aber auch auf die derzeitigen Einschränkungen in der Rottal Terme (Teilschließungen von Saunen und Becken). "Deshalb gilt es, die Aktionen so zu bündeln, dass sie Sinn machen." Auf keinen Fall vernachlässigen wolle man bei der Werbung die Stammgästepflege, bei der Neuakquise werde man sich aber auf Regionen mit besonders hoher Kaufkraft im Norden Deutschlands wie Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen konzentrieren, sagte der Leiter der Kurverwaltung.

Sein abschließender Dank galt der neu formierten Mannschaft in der Kurverwaltung für die geleistete Arbeit sowie allen Partnern für die gute Zusammenarbeit. Diesen Worten schloss sich Bürgermeisterin Dagmar Feicht in vollem Umfang an.

− hub