Pfarrkirchen
Jugendoffizier der Bundeswehr gibt Abiturienten Einblick in internationale Konflikte

30.01.2022 | Stand 21.09.2023, 3:55 Uhr

Gab den Abiturienten einen Einblick in die internationale Politik: Jugendoffizier Klaus Schedlbauer war zu Gast am Gymnasium. −F.: red

Was macht die Bundeswehr mit einem bis zu 650 Mann starken Mandat im Mittelmeer? Warum operiert die NATO unter Beteiligung von Bundeswehrsoldaten im Baltikum? Was bedeutet überhaupt "Sicherheit"? Mit Fragen wie diesen beschäftigten sich die Abiturienten des Gymnasiums Pfarrkirchen im Rahmen einer sicherheitspolitischen Informations- und Diskussionsrunde, zu welcher der in Deggendorf stationierte Jugendoffizier der Bundeswehr, Hauptmann Klaus Schedlbauer, auf Einladung von Geschichts- und Sozialkundelehrer Stephan Katzbichler an die Schule gekommen war.

Inhaltlich wurde dabei unter anderem der klassische vom sogenannten erweiterten Sicherheitsbegriff differenziert, welcher neben der Abwesenheit von kriegerischer Gewalt und der Integrität von Grenzen auch Faktoren wie Wohlstand, soziale Infrastruktur und uneingeschränkte Perspektiven für den Einzelnen beinhaltet. Jener Begriff der umfassenden Sicherheit sei heute, so Schedlbauer, elementarer Bestandteil, wenn es um das Konzept der vernetzten Sicherheit gehe. Aufbauend hierauf gab der Jugendoffizier Einblick in die Aufgaben der Sicherheitsbehörden sowie der Bundeswehr innerhalb dieses Konzepts, wozu unter anderem beispielsweise die Abwehr von Bedrohungen aus dem Cyberraum gehöre.

Die vielfältigen Bedrohungen für Frieden und Sicherheit, das machte Schedlbauer deutlich, seien gerade auch vor dem Hintergrund sich stark verändernder Rahmenbedingen in einer zunehmend globalisierten Welt zu sehen. Spätestens mit Ende des Kalten Krieges hätte sich auch die globale Machtverteilung ganz entscheidend verändert: Wo einst der Ost-West-Konflikt herrschte und die USA mit der Sowjetunion um die Vormachtstellung in der Welt konkurrierten, mischten nun in einer multipolaren Welt mit China oder Indien weitere Staaten in der Weltpolitik mit. Anhand der jüngsten Entwicklungen im Ukraine-Konflikt zeigte der Hauptmann schließlich eindringlich auf, dass es für internationale Krisen und Konflikte zumeist keine einfachen Lösungen gäbe: "In der internationalen Politik gibt es nur sehr selten ‚schwarz‘ und ‚weiß‘, sondern meistens sehr viele Grautöne dazwischen."

− red