Patient im Krankenhaus
Infektion mit dem Borna-Virus im Landkreis Rottal-Inn nachgewiesen

16.08.2022 | Stand 16.08.2022, 19:43 Uhr

Im Landkreis Rottal-Inn ist eine neue Infektion mit dem Borna-Virus aufgetreten. −Foto: Fabian Strauch/dpa

Im Landkreis Rottal-Inn ist eine Infektion mit dem Borna-Virus an einem Menschen nachgewiesen worden. Aufgrund der potenziellen Lebensgefahr durch das Virus wird die infizierte Person aktuell in einem Krankenhaus behandelt.





Wie das Landratsamt Rottal-Inn mitteilt, sind in Deutschland bislang rund 40 Infektionen mit dem BoDV-1-Erreger bekannt, rund 90 Prozent davon in Bayern. Details zum aktuell vorliegenden Fall sind bislang nicht bekannt. Erst Anfang August war bekannt geworden, dass eine Frau aus dem Landkreis Altötting an dem Borna-Virus gestorben war.

Das Landratsamt befindet sich demnach im Austausch mit der niederbayerischen Regierung sowie dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL), das den aktuellen Fall auch in seiner Forschung zu dem Borna-Virus berücksichtigt.

Erst seit 2018 ist nachgewiesen, dass BoDV-1 auch auf den Menschen übertragbar ist und schwere Erkrankungen verursacht. Das natürliche Reservoir von BoDV-1 ist die Feldspitzmaus. Die Viren werden unter anderem über deren Speichel, Urin und Kot ausgeschieden. Der genaue Übertragungsweg von BoDV-1 von der Feldspitzmaus auf den Menschen ist aber bisher unbekannt.

Kontakt zur Spitzmaus als Infektionsursache denkbar

Denkbar ist, dass sich der Mensch über den direkten Kontakt mit der Spitzmaus oder ihren Ausscheidungen infizieren könnte. Weiterhin könnte eine Übertragung auch über verunreinigte Lebensmittel, Wasser oder das Einatmen von kontaminiertem Staub erfolgen. Eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung ist extrem unwahrscheinlich, ebenso wie die Übertragung durch infizierte Pferde, Schafe und andere Haus- und Heimtiere auf den Menschen.

Das Bornavirus verursacht beim Menschen eine schwere Gehirnentzündung (Enzephalitis), die meisten Bornavirus-Erkrankungen beim Menschen enden tödlich. Die absolute Zahl der Infektionen und damit die Gefahr, sich anzustecken, ist aber als sehr gering einzuschätzen.

− lha