Amsham/Triftern
Freibäder in den Startlöchern

11.05.2021 | Stand 21.09.2023, 4:05 Uhr

Der blaue Spiegel hinter Schwimmmeister Stefan Wilhelm (links) und Egglhams Bürgermeister Hermann Etzel würde schon zum hineinspringen einladen. Noch darf man aber leider nicht baden in Amsham. −Foto: Schneider

Es könnte alles so schön sein. Die Sonne scheint, die Temperaturen steigen, die Freibäder füllen die Becken und bereiten die Liegewiesen vor. Alles stünde bereit. Wäre da nicht Corona. Wie schon im letzten Jahr, warten die Freibäder nur noch auf das Ok der Politik, dann könnte der Badespaß beginnen. Wann dies kommen wird, ist völlig offen.

"Das Wasser ist eingelassen, die Qualität vom Labor geprüft. Die Wiese ist gemäht und Liegen stehen bereit. Wir könnten sofort loslegen", fasst Stefan Wilhelm, Schwimmmeister im Freibad Amsham, den Status Quo zusammen. "Angesichts der Lockerungen in vielen Teilen Bayerns, steigt auch bei uns die Hoffnung." Doch die Entscheidung, wann – und vor allem wie – die Freibadsaison letztlich starten kann, treffen andere. Einerseits muss natürlich die Politik den Badebetrieb als solches wieder genehmigen. Andererseits wartet Wilhelm auch auf ein Schreiben der Deutschen Gesellschaft für Badewesen. Sie ist es nämlich, die in Abstimmung mit der Staatsregierung die Spielregeln für eine pandemiekonforme Freibadsaison festsetzt.

Weil hier noch große Unsicherheiten bestehen, hat Wilhelm vieles noch nicht aus dem Winterschlaf geholt. "Das Kinderbecken ist noch abgedeckt, weil wir nicht wissen, an was wir uns hier halten müssen. Das große Becken heizen wir natürlich noch nicht, um Kosten zu sparen", nennt er Beispiele. Ein Besucherleitsystem hat er ebenfalls noch nicht angebracht, denn auch hier ist noch unklar, wie dieses auszusehen hat. "Die Trennwand, die den Eingangs- vom Ausgangsbereich abgrenzt, habe ich schon aufgebaut. Die brauchen wir mit Sicherheit."

Egglhams Bürgermeister Hermann Etzel sieht genau darin die Chance für Freibäder. "Wir können ein Angebot bieten, das alle nötigen Hygieneregeln einhält. Hier kann man viel sicherer baden, als an irgendwelchen Seen oder Flüssen ohne Schwimmmeister und Hygienekonzept." Deshalb ist er sicher: "Am ersten Tag, an dem es möglich ist, öffnen wir." Sollte die Fläche, die jedem Besucher zur Verfügung stehen muss, dann auf 20 Quadratmeter pro Person festgesetzt werden, könnten immerhin 120 Menschen gleichzeitig das idyllische Bad nutzen.

Auch in Triftern hat man noch mit einigen Unwägbarkeiten zu kämpfen. "Wir bereiten alles soweit vor, dass wir starten könnten. Ob und wann das soweit ist, weiß niemand", beschreibt Stephan Spöckmer, Geschäftsleiter des Marktes, die Situation. Das Problem des Freibads in Triftern ist vor allem eine mögliche Begrenzung der Personenzahl. "Wir haben eigentlich keine Einlasskontrolle. Letztes Jahr war die Begrenzung mehr oder weniger freiwillig. Wird jetzt eine strenge Grenze bei z.B. genau 50 Personen gezogen, können wir die Kontrolle eigentlich gar nicht leisten." Mit niederbayerischer Gelassenheit fügt Spöckmer aber hinzu: "Da müssen wir schauen, wie es wird. Und dann sehen wir es eh."

− bes