Pfarrkirchen
Dem Traum vom Profi-Fußball ein Stück näher

08.09.2021 | Stand 21.09.2023, 6:35 Uhr

Gemeinsam in Aktion: In der Region kicken die zwei Talente, Jahrgang 2008, zusammen beim FC Dingolfing in der Kreisliga. Zudem gehören beide seit drei Jahren zum Aufgebot am DFB-Stützpunkt Pfarrkirchen in Reichenberg. −Foto: Slezak

Über den Landkreis hinaus zählen Elias Straubinger (13) und Markus Müller (12) vom DFB-Stützpunkt in Pfarrkirchen zu den stärksten Fußballern im Jahrgang 2008. Jetzt bringt sie ihr vorbildlicher Einsatz in die Sportschule Oberhaching. Vor dem anstehenden Trainingswochenende erzählen die zwei Talente, was sie sich vom Sprung in den Förderkader der Bayernauswahl erhoffen.

Morgen, Freitag, geht es für Markus zum ersten Mal nach Oberhaching. Als ihn die Einladung dazu per E-Mail erreichte, freute er sich riesig. "Ich werde mich zusammenreißen und richtig Gas geben", kündigt Markus an. Schließlich ist ihm äußerst wichtig, "beim Fußball weiterzukommen".

Was ihn vor den Toren Münchens erwartet, weiß er bereits von Elias. Sein Teamkollege vom DFB-Stützpunkt war nämlich schon letzten Monat bei einem Sichtungslehrgang mit von der Partie. "In vier Tagen haben wir sechs Trainingseinheiten absolviert", erzählt Elias. Zwar bekommt er vom Fußball eigentlich nie genug. "Aber da war ich abends schon kaputt." Seinem Empfinden nach ist es durchaus gestattet, beim Training einmal einen Fehler zu machen. Zugleich findet Elias: "Es ist viel Zug dahinter, dass man sich verbessert." Besonders gerne mag er die Übungen, bei denen gegeneinander gespielt wird. Schließlich dreht sich der Fußball genau darum.

Nach dem Trainingsende durften die Aktiven die komplette Infrastruktur mit Fußballplätzen und Hallenbad nutzen. "Aber ich habe mir die Kraft weitgehend für das Training aufgespart", berichtet Elias. Um morgens fit zu sein, zogen sich die jungen Sportler zeitig in die Zweibettzimmer der Oberhachinger Einrichtung zurück.

Elias und Markus kicken seit drei Jahren beim DFB-Stützpunkt Pfarrkirchen auf dem Sportplatz in Reichenberg. Mit dem Beginn des neuen Schuljahrs geht für den Achtklässler Elias und den Siebtklässler Markus dort das montägliche Training wieder los. Zudem laufen die beiden Buben von der Realschule Arnstorf für den FC Dingolfing in der Kreisliga auf. Darüber hinaus wetteiferten die Talente bereits im Juli mit der Südbayern-Auswahl ihres Jahrgangs in Nürnberg gegen den Norden. Kurzum: Die zwei jungen Fußballer werden vielerorts von Coaches geschult und aufmerksam beobachtet. Natürlich hoffen sie inständig, nach den anstehenden Sichtungen in Oberhaching zu denen zu gehören, die in die Bayern-Auswahl berufen werden. Weniger als die Hälfte, die im Förderkader stehen, schaffen das.

Fußball ist für beide Buben ein Teil ihres Lebens. Nur zu gerne erinnert sich Markus daran zurück, wie er für seinen Heimatverein, den SV Malgersdorf, einmal einen Eckball per Seitfallzieher direkt ins Tor hämmerte. Elias weiß noch ganz genau, wie er für seinen TSV-DJK Johanniskirchen in jungen Jahren mit dem Schlusspfiff einmal den 3:3-Ausgleich per Kopf erzielte.

Aktuell beim FC Dingolfing gestalten beide als Doppel-Zehner das Spiel. Elias agiert halb links. Markus läuft halb rechts auf und erklärt: "Auf dieser Position muss man Übersicht bewahren und immer anspielbar sein." Seine Stärken sieht Markus darin, "schnell zu sein und gut beim Dribbeln". Elias weiß: "Ich schirme mit meinem Körper den Ball gut ab und bin kopfballstark." Obendrein arbeiten beide daran, mit ihrem schwachen linken Fuß bessere Abschlüsse hinzubekommen.

Mit Blick nach vorne verfolgen die jungen Aktiven ein großes Ziel. Elias: "Wenn ich die Chance dazu bekomme, will ich Profi sein." Markus sieht das genauso und sagt: "Ich will Fußballer werden, egal wo." Als Vorbild hat er sich Thomas Müller auserkoren: "Der ist nett und heißt so wie ich."

In der Zwischenzeit aber gilt es, darauf zu warten, positive E-Mails mit weiteren Einladungen des Bayerischen Fußball-Verbands zu erhalten. Beide wissen: Die Berufung in die landesweite Auswahl wäre ein großer Schritt nach vorne. In den Sternen steht, ob die Talente ihren großen Traum wahrwerden lassen und als Profi einmal Fuß fassen. Auf dem steinigen Weg dorthin braucht es neben Fleiß und Qualität einen langen Atem sowie das nötige Quäntchen Glück.