Im Rahmen der Sonntagsmesse haben die Pauliner auf dem Gartlberg in der gut besuchten Wallfahrtskirche ihren Ordenspatron, den Heiligen Paulus von Theben, den überhaupt ersten christlichen Einsiedler, gefeiert.
Wallfahrtsrektor Pater Jakob Marcin Zarzycki erzählte in seiner Predigt vom Leben des Heiligen. Er wurde im dritten Jahrhundert nach Christus als Sohn einer reichen Familie in Theben geboren. "Paulus erlebte und überlebte mehrere römische Kaiser und Zeiten grausamer Christenverfolgungen", so Pater Jakob. Doch selbst nach dem Toleranzedikt von 311 habe er sein Leben als Einsiedler fortgesetzt.
"Über 90 Jahre ernährte er sich nur vom Wasser einer Quelle, von den Früchten einer Dattelpalme und von Brotstücken, die ihm der Überlieferung nach ein Rabe brachte." Die Farben der Ordensfahne der Pauliner nehmen bis heute darauf Bezug: Weiß, Schwarz, Gelb und Grün stehen für den Habit der Ordensleute, den Raben, die Wüste und die Palmenblätter.
Die Pauliner sind derzeit in über 20 Ländern in Europa, Amerika, Afrika und Australien vertreten. "Der Heilige Paulus hat nichts Spektakuläres getan. Dennoch war sein Leben ein Zeichen", so Pater Jakob in seiner Predigt. "Wie wir es bei der Beobachtung von spielenden Kindern oder durch das Wirken vieler Erwachsener erkennen können, haben wir alle Begabungen, die göttlichen Ursprungs und von gleichem Rang sind. Wir werden nicht gleich Wasser in Wein verwandeln können – wie es Jesus auf der Hochzeit zu Kana getan hat. Es gilt aber zu verstehen, dass unser Wissen und Können ein großes Geschenk des Lebens für die Gemeinschaft ist."
− red
