Anfang 2020 steckte die Friseurmeisterin Martina Mostert zahlreiche Mitmenschen mit Corona an. Als Patientin Null im Rottal folgten Anschuldigungen. Heute blickt sie gestärkt auf die Ereignisse zurück.
Der 9. März 2020 wird Martina Mostert für immer in Erinnerung bleiben. An diesem Tag erfuhr sie, dass sie Corona hat. Die Friseurmeisterin aus der Marktgemeinde Gangkofen war die erste Corona-Patientin im Landkreis Rottal-Inn – im Fachjargon auch Patient Null genannt. Mehrere Tage verbrachte sie in der Klinik, über Monate hinweg litt sie unter den Folgen der Infektion, wie sie heute sagt.
Doch was für sie damals viel einschneidender war: Sie hatte zahlreiche Personen in ihrem Umfeld angesteckt, galt als so genannte "Superspreaderin". Tage zuvor hatte sie noch einen Skiurlaub in Südtirol verbracht. Die Schlussfolgerung von nicht wenigen Leuten damals: "Sie hat das Virus in den Landkreis eingeschleppt." Für Martina Mostert begann ein Spießrutenlauf. Heute fühlt sie sich durch die Erlebnisse von damals vor allem charakterlich gestärkt.