Als sich der Vorhang vergangenen Samstag auf der Soodlerbühne schloss, glänzte es in den Augen zahlreicher Premierenbesucher noch feucht vor Lachtränen. "So viel habe ich in so kurzer Zeit noch nie gelacht" oder "eine top Leistung"– so lauteten nur einige der durchweg positiven Resonanzen im ausverkauften Saal des Schützenhauses. Keine Frage, mit der Komödie "Happy Weekend – Ferien von der Ehe" haben die Verantwortlichen rund um Regisseurin Marlene Harlander einmal mehr mitten ins Schwarze getroffen. Kein Wunder, bewies man bei der Besetzung der dargestellten Charaktere, welche die Diepoltskirchner Theaterautorin Regina Harlander den Beteiligten "auf den Leib" schrieb, ein glückliches Händchen.
Herrlich die Schlagabtäusche und Steilvorlagen, die sich die dargestellten Ehepaare hierbei auf der Bühne lieferten. Da wären zunächst einmal die Protagonisten Eberhard und Renate (herzerfrischend komisch: Sebastian und Christina Harlander), die sich reichlich pragmatisch Diskussionen um 60 Grad Wäsche und das eheliche Liebesleben lieferten. Dass Letzteres mitunter auf der Strecke bleibt, nimmt besonders Ehefrau Renate nicht besonders tragisch, ist sie doch "zufrieden, so wie es ist" und ehrlich davon überzeugt, dass es ihrem Gatten da genauso geht.
Dass dieser zusammen mit seinen besten Freunden Werner (verkörpert mit Witz und Stil: Tobias Harlander) und Helmut (herrlich klischeehaft: Martin Gruber) insgeheim sehr wohl den leidenschaftlichen Zeiten hinterher trauert, bleibt auch deren Ehefrauen Roswitha (Newcomerin mit großem Talent: Nadine Arnusch) und Jutta (herrlich naiv: Regina Harlander) verborgen. Erst als die Damen durch einen unglücklichen Zufall Zeuge einer entsprechenden Unterhaltung werden, sehen sie sich zum Handeln gezwungen.
Vollstes Verständnis finden Eberhard und Co. hingegen bei dessen Vater Alfons, dem von Publikumsliebling Hubert Hofstetter urkomisch Leben eingehaucht wurde. Als es in der Bar "Zur flotten Biene" im dritten Akt zum Showdown kam, brandeten aus den Publikumsreihen Lachsalven und Szenenapplaus in Hülle und Fülle. Nicht vergessen werden darf an dieser Stelle Neuzugang Verena Dietmannsberger, die mit viel Esprit und stereotypen Pubertätszügen als Tochter des Hauses aufblühte. Neben Korbinian Brummer, der in der Rolle des leidgeprüften Barkeepers mit Witz und Charme seine Gäste unterhielt, erfreute das Publikum vor allem auch Vereins-Urgestein Franz Aigner mit einem kleinen aber feinen Auftritt! Unterstützt wurden die Mimen bestens von Souffleuse Michaela Brummer, die zu aller Freude nicht viel Mühe hatte.
Interessierte haben am kommenden Wochenende noch einmal die Gelegenheit, sich von den Theaterfreunden mit auf diese farbenfrohe Reise mit Lachgarantie nehmen zu lassen. Der Vorhang auf der Soodlerbühne im Schützenhaus öffnet sich noch an folgenden Terminen: Freitag, 11. und Samstag, 12. November, jeweils um 20 Uhr sowie am Sonntag, 13. November, um 17 Uhr. Eine Platzreservierung ist möglich unter Telefon 08727/9679530 sowie über die Homepage des Vereins unter www.soodlerbuehne.de. Für Kurzentschlossene sind Karten auch an der Abendkasse erhältlich. Um das leibliche Wohl der Gäste kümmert sich das Team der Pinseria Al Poligono.
− red
