Theater an der Rott Eggenfelden
Freigestellter Spartenleiter widerspricht Intendant Uwe Lohr

17.03.2020 | Stand 21.09.2023, 1:09 Uhr

Die beiden links sind immer noch ein Team, Intendant Uwe Lohr und stellvertretende Theaterleiterin Elke Schwab-Lohr. Letztere hat vom freigestellten Markus Steinwender die Leitung der Kinder- und Jugendsparte Junge Hunde übernommen. −Foto: Hoffmann

Der Intendant des Eggenfeldener Theaters an der Rott, Uwe Lohr, hat wie berichtet den Vertrag seines Spartenleiters Markus Steinwender für die Kinder- und Jugendsparte Junge Hunde nicht verlängert, Steinwender muss Ende der Saison das Haus verlassen, ebenso seine Ehefrau, Schauspielerin Elisabeth Nelhiebel. Lohrs Ehefrau übernahm die Steinwender-Sparte. In der PNP hatte Lohr den Schritt mit strukturellen Änderungen begründet. Steinwender sagte, er dürfe nur gemeinsam mit Lohr Stellung nehmen.

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In einer gemeinsamen Erklärung der beiden stellt Steinwender zu Lohrs Interview klar: Sein Dienstvertrag habe sich zunächst auf zwei Jahre belaufen, sei um weitere drei verlängert worden. Im Anschluss sei dieser, so Steinwender, nicht "ausgelaufen", es habe auch keinen "Fünfjahresplan" gegeben, sondern der Vertrag sei "explizit nicht verlängert" worden. Er habe auch nicht um Freistellung gebeten, sondern eine vom Landratsamt angebotene Freistellung angenommen. Steinwender stellte klar, dass er keine Ambitionen auf die Intendanz oder Stellvertretung habe, wie im Interview impliziert worden sei. Lohr sagte, er habe dies keineswegs andeuten sondern lediglich klarstellen wollen, dass er nicht Fragen zu Steinwenders Karriereplanung beantworten könne.

− rmr



Hier die Erklärung im WortlautVersandt vom Landratsamt Rotta-Inn

"Zusammen viel Gutes erreicht"
Gemeinsame Presseerklärung von Dr. Uwe Lohr und Markus Steinwender

"Das wichtigste ist, dass das Theater an der Rott keinen Schaden nimmt" – darin sind sich der Intendant des Theaters an der Rott, Dr. Uwe Lohr und der bisherige Leiter der Sparte "Junge Hunde", Markus Steinwender, einig.

Im Vorfeld hatte es Unstimmigkeiten gegeben – Grund war ein Interview Dr. Lohrs mit der PNP zur Auflösung der Kinder- und Jugendsparte "Junge Hunde" als eigenständige Sparte, das nach Meinung Steinwenders in einigen Punkten missverständlich gewesen sei. In dieser gemeinsamen Presseerklärung wollen Lohr und Steinwender nun diese Missverständnisse ausräumen.

Ein klarstellungsbedürftiger Punkt ist laut Steinwender insbesondere die Frage nach seinem Vertrag: Sein Dienstvertrag habe sich zunächst auf 2 Jahre belaufen, sei um weitere 3 verlängert worden. Im Anschluss sei dieser, so Steinwender, nicht "ausgelaufen", es habe auch keinen "Fünfjahresplan" gegeben, sondern der Vertrag sei "explizit nicht verlängert" worden. Er habe, so Steinwender, auch nicht um Freistellung gebeten, sondern eine ihm vom Landratsamt angebotene Freistellung angenommen. Trotz der Freistellung erarbeitet Steinwender aber wie vereinbart zwei Inszenierungen und eine Wiederaufnahme in der laufenden Spielzeit am Theater an der Rott. Auch stellt Steinwender klar, dass er keine Ambitionen auf den Job des Intendanten oder seines Stellvertreters habe, wie dies seiner Meinung nach durch Dr. Lohr im Interview impliziert wurde. Lohr stellt seinerseits klar, dass er dies keineswegs hatte andeuten wollen, sondern lediglich klarstellen, dass er nicht Fragen zu Steinwenders Karriereplanung beantworten könne.

Lohr und Steinwender betonen beide, dass das Wohl des Theaters an der Rott an oberster Stelle stehe und erklären: "Mit der preisgekrönten Sparte ‚Junge Hunde‘ wurde in den letzten Jahren viel erreicht und der Ruf des Theaters dadurch überregional noch weiter verbessert – ein Verdienst aller Beteiligten". Gemeinsam habe man in der Vergangenheit viel Gutes erreicht und geleistet, darauf könne man stolz sein. So hat der "Arbeitskreis Kinder- und Jugendtheater in Bayern" den Preis "Zündstoff 2016" an das Theater an der Rott für die Neugründung der Kinder- und Jugendtheatersparte "Junge Hunde" verliehen. Die Jungen Hunde haben außerdem bei den Bayerischen Theatertagen in Regensburg den Publikumspreis "Beste Inszenierung Junges Theater" für "Was das Nashorn sah, als es auf die andere Seite des Zauns schaute" unter Regie von Markus Steinwender erhalten. Stücke der Jungen Hunde waren und sind unter anderem bei den Mülheimer KinderStücken und beim Festival Panoptikum in Nürnberg zu sehen. "Durch die Arbeit von Markus Steinwender konnte eine große Vielfalt an Produktionen für alle Altersgruppen erreicht werden", sagt Dr. Uwe Lohr. // Ende der gemeinsamen Erklärung