Roßbach
Deutsche Stiftung Denkmalschutz: Bronze für altes Blockhaus

17.02.2022 | Stand 20.09.2023, 22:08 Uhr

Eines der ältesten Blockhäuser des Landkreises Rottal-Inn steht in Keföd in der Gemeinde Roßbach. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz unterstützte die Denkmaleigentümer 2018 und 2019 bei den Instandsetzungsmaßnahmen mit insgesamt 50.000 Euro. −Foto: Becker

Eines der ältesten Blockhäuser des Landkreises Rottal-Inn steht in Keföd in der Gemeinde Roßbach. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützte die Denkmaleigentümer 2018 und 2019 bei den sehr sensibel ausgeführten Instandsetzungsmaßnahmen mit insgesamt 50.000 Euro. Das Haus aus dem 18. Jahrhundert gehört zu den über 530 Objekten, die die private DSD laut eigener Pressemitteilung dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Lotterie Glücksspirale allein in Bayern fördern konnte.

Künftig soll an dem denkmalgeschützten Rottaler Bauernhaus in Keföd in Roßbach eine Bronzeplakette mit dem Hinweis: "Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der Glücksspirale" an das Engagement der privaten Förderer der Stiftung und der Rentenlotterie von Lotto erinnern und zu weiterer Unterstützung motivieren.

Das Einzelgehöft steht in leichter Hanglage an einer Ortsverbindungsstraße, die parallel zu einem Bach verläuft. Dendrochronologisch stammen die Hölzer des Blockbaus aus dem Jahr 1697. Es ist somit eines der ältesten Blockhäuser des Landkreises Rottal-Inn. Das zweigeschossige Holzhaus war Teil eines mittleren landwirtschaftlichen Betriebs, der 1825 aus dem heute noch erhaltenen Wohnstallhaus, einem im rechten Winkel dazu angeordneten Stadel und einem kleinen Gebäude, wohl einem Backofen, bestand. Der Stadel wurde im 20. Jahrhundert durch einen einfachen Holzständerbau ersetzt, der Backofen wich um 1960 einem neuzeitlichen Garagenbau.

Das Wohnstallhaus ist auch aufgrund der erhaltenen Baudetails in die erste Hälfte des 18. Jahrhunderts zu datieren. 1887 wurde ein geschädigter Holzblock im Stallbereich durch einen Ziegel-Holzständerbau ersetzt. Bei dieser Gelegenheit wurde auch das ursprüngliche Dach gedreht. Erhalten blieben jedoch die bautypischen Grundrissstrukturen beider Geschosse, mit dem langgezogenen, hausmittig angelegten Flez, der großen Wohnstube, der Kuchl und den verschiedenen Schlafkammern.

Durch glückliche Umstände blieben im Wohnteil auch die kleinen, heute sehr seltenen Fensteröffnungen der Erbauungszeit erhalten. Die Fensterflügel stammen mehrheitlich dem 19. Jahrhundert. Seit 2018 werden die Bauten vorbildlich denkmalpflegerisch gesichert und instandgesetzt.

− red