Eggenfelden/Gangkofen
Betrüger unterwegs: Polizei ermittelt in gleich vier Fällen

Von gefälschter Überweisung bis zum nicht bezahlten Sattel

24.02.2021 | Stand 22.09.2023, 2:00 Uhr

Fälle von gefälschten Überweisungsträgern häufen sich derzeit bei der Polizei. −Symbolfoto: Jäger

In gleich einer ganzen Reihe von Betrugsfällen respektive -versuchen ermitteln derzeit die Beamten der Polizeiinspektion Eggenfelden.

Derzeit häufen sich laut Mitteilung der Inspektion etwa die Meldungen über gefälschte Überweisungsträger, die den Banken zur Abwicklung zugesandt werden. Bei den vermeintlichen "Auftraggebern" handelt es sich dabei laut Polizei überwiegend um ansässige Firmen. So auch in einem Fall aus den vergangenen Tagen: Bei einer Bank in der Region ging ein gefälschter Überweisungsträger mit gefälschter Unterschrift über eine hohe vierstellige Summe ein. Da diese Vorgehensweise aber unüblich war, verständigte die Bank die Eggenfeldener Firma. "Somit konnte schnell klargestellt werden, dass es sich hier um einen versuchten Überweisungsbetrug handelt", teilt die Polizei mit. Schaden sei somit weder der Bank noch dem Unternehmen entstanden abgewendet werden.

Weniger glimpflich kam eine 25-jährige Frau aus Wurmannsquick davon. Sie hatte am 10. Februar einen Reitsattel auf der Internet-Plattform Ebay-Kleinanzeigen zum Verkauf eingestellt. Es meldete sich auf das Angebot eine Frau namens "Jenny McBride", angeblich aus den Vereinigten Staaten von Amerika.Laut Mitteilung der Polizei wurde ein Kaufpreis in Höhe von knapp 650 Euro inklusive Versand vereinbart. Nachdem die 25-Jährige den Sattel verschickt hatte, kam ein Schreiben der US-Zollbehörden, dass sie Zollgebühren in Höhe von 310 Euro für ihr Paket entrichten müsse. Diesen Betrag bezahlte die junge Frau nicht. Eine anschließende Kontaktaufnahme mit der Käuferin aus den USA kam nicht mehr zustande. Die 25-Jährige hat bis zum Tag der Anzeigenerstattung ihr Geld für den Reitsattel nicht erhalten. Die Polizei ermittelt nun gegen Unbekannt wegen Warenkreditbetruges und der Fälschung beweiserheblicher Daten.

An den Falschen gerieten Betrüger mit einem Gangkofener Geschäftsmann. Bezüglich eines von diesem im Internet angebotenen Artikel hatte sich im Januar 2021 ein vermeintlicher Käufer aus England gemeldet. Er gab in er Folge an, bei der Begleichung der Zahlung im Februar 2021 sei ein Fehler auf dem Verrechnungsscheck unterlaufen, so sei eine Überzahlung in Höhe von 12000 Euro entstanden. Der Geschäftsmann sollte den zu viel entrichteten Betrag auf ein spanisches Konto überweisen. Da ihm das aber "spanisch" vorkam, so die Polizei wörtlich in ihrer Mitteilung, zögerte er die Vertragsabwicklung hinaus, bis sich schließlich die Bank meldete, dass der tatsächlich eingegangene Scheck nicht gedeckt sei. Somit entstand dem Geschäftsmann kein finanzieller Schaden, da er den Betrug witterte. Die Masche mit überzahlten Schecks ist der Polizei keineswegs unbekannt. Sie warnt daher nochmals vor solchen "Geschäftspartnern".

Ein angebliches Erbe in Höhe von knapp 10 Millionen US-Dollar stellten Unbekannte derweil einem 61-jährigen Mann aus Malgersdorf in Aussicht gestellt. Er hatte laut Mitteilung der Polizei am Dienstag ein entsprechendes Schreiben per Fax erhalten. Der Verfasser gab sich als kanadischer Rechtsanwalt "Peter Scully" aus Toronto aus. Dieser versprach ihm die Auszahlung eines Betrages in Höhe von knapp 10 Millionen US-Dollar. Diese Summe habe eine in Kanada verstorbene Person dem Malgersdorfer hinterlassen, welche den gleichen Namen trug wie der 61-Jährige. Der kanadische Anwalt forderte den Malgersdorfer auf, mit ihm in Kontakt zu treten, um die Auszahlung der angeblich hinterlegten Versicherungssumme in dieser Höhe voranzutreiben. Dann könne ihm der Anwalt helfen, das Geld nach Deutschland zu überweisen. Dies tat der Malgersdorfer nicht und zeigte das Vorgehen bei der Polizei an.

Die Polizei weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass es sich hier um eine bekannte Betrugsmasche handelt, um an Daten von Personen zu gelangen. Bereits vor einigen Tagen hatte ein Eggenfeldener den gleichen Vorfall mit einem Anwalt namens "William Braverman" gemeldet (wir berichteten).

− red