Gangkofen
43 Einsätze: Feuerwehr hatte 2021 viel zu tun

FFW Gangkofen blickt in Jahresversammlung auf das Jahr zurück – Am 27. August wird die neue Drehleiter eingeweiht

28.07.2022 | Stand 28.07.2022, 14:52 Uhr

Nach der Ehrung: (v. l.) Kreisbrandinspektor Andreas Maurer, 2. Vorsitzender Karl Heinz Lohmeier, Jugendwart Tobias Ertl, Selina Schöfberger (Wissenstest Bronze), Fredy Schmidt (45 Jahre aktive Dienstzeit), Kommandant Stefan Zelger, 2. Kommandant Ulrich Hubauer, 1. Vorsitzender Josef Thanner und Bürgermeister Matthäus Mandl. −Foto: red

Eine besondere Ehrung sowie der Blick nach vorne und zurück standen bei Jahreshauptversammlung der Stützpunktfeuerwehr Gangkofen im Mittelpunkt. Nach dem gemeinsamen Gottesdienstbesuch startete die Versammlung im Schulungsraum des Feuerwehrhauses, die Corona-bedingt um vier Monate verschoben worden war.

In seinem Bericht führte 1. Vorsitzender Josef Thanner aus, dass 2021 auch im zweiten Jahr hintereinander das Vereinsleben durch die Pandemie fast komplett zum Erliegen gekommen sei. Trotz Allem konnte zum Jahresende traditionell das Friedenslicht in der Vorweihnachtszeit von den Kameraden Tobias Ertl und Martin Prost, den Leitern der Jugendgruppe, in die Gangkofener Gotteshäuser geholt werden.

Der Mitgliederstand zum Jahresende belief sich auf 51 aktive Kameraden, davon zehn Jugendliche, 18 passive Mitglieder, darunter ein Ehrenkommandant, und 234 fördernde Mitglieder. Für das Restjahr 2022 sei für den 27. August endlich die Einweihung der neuen Drehleiter angesetzt und am 24. September werde die "Lange Nacht der bayerischen Feuerwehr" begangen.

Im Februar drei Einsätzen an nur einem Tag

1. Kommandant Stefan Zelger gab den Anwesenden im Detail einen Rückblick auf die insgesamt 43 geleisteten Einsätze. Diese gliederten sich in 19 Brandeinsätze und 24 technische Hilfeleistungen. Besonders in Erinnerung sei den Kameraden der Vollbrand eines großen Reisebusses auf einem Betriebsgelände in Gangkofen geblieben. Durch schnelles Eingreifen habe man das Übergreifen auf die Betriebshalle verhindern können. Der 25. Februar sei gewissermaßen der "Tag der Drehleiter" gewesen. Hier seien die Kameraden zu drei Einsätzen an nur einem Tag alarmiert worden. Bei elf Einsätzen sei die Wehr Gangkofen auch überörtlich zur Unterstützung angefordert worden. Insgesamt habe man fünf Personen retten können, eine davon sei jedoch leider später verstorben.

Zum Erreichen eines guten und umfassenden Ausbildungsstandes und zur Sicherstellung der Einsatzbereitschaft wurden insgesamt 46 Übungen/Ausbildungen und Unterweisungen abgehalten. Unter den Übungen waren auch drei Funkübungen mit den Ortsfeuerwehren Dirnaich, Malling und Hölsbrunn sowie Gemeinschaftsübungen mit den Feuerwehren Panzing und Dirnaich.

Im letzten Jahr haben folgende Kameraden Ausbildungsmaßnahmen mit Erfolg absolviert: Maximilian Herden qualifizierte sich zum Leiter Atemschutz. Maximilian Herden, Tobias Ertl und Jürgen Schmeller nahmen an einem Lehrgang für Brandmeldeanlagen teil. Marko Hain absolvierte den zweiten Teil zum Ausbilder für Hubrettungsfahrzeuge, Daniel Strobl und Kommandant Stefan Zelger haben den umfangreichen Lehrgang zum Zugführer absolviert.

Sehr positiv sei, dass die Feuerwehr Gangkofen seit Beginn der Corona-Pandemie insgesamt zehn neue Mitglieder gewonnen habe, davon auch drei in der Jugendgruppe, freute sich Zelger – sei doch die Jugend das Fundament für die Zukunft.

Ein absoluter Höhepunkt für die Wehr war die Auslieferung der neuen Drehleiter, die im Februar bei Magirus in Ulm abgeholt wurde – eine Zeitenwende hinsichtlich der Erweiterung der Leistungsfähigkeit in Bezug auf das bisherige Fahrzeug, so die Sicht der Verantwortlichen. Dank ging hier an die beiden Ausbilder Marko Hain und Markus Fisinger. Obendrein wurde die Beladung der Fahrzeuge mit Ausrüstung optimiert, um etwa besser für Waldbrände gewappnet zu sein. Ebenfalls konnte für vier Fahrzeuge das "Lardis One"-System beschafft werden. Hierbei handelt es sich um eine Art Navigationssystem, das neben einigen Funktionen in der Kommunikation zur Leitstelle auch den Einsatzort direkt übermittelt und somit schnell der Überblick über die Anfahrt besteht. Auch wurde die Hardware für die neu zu installierende AFS ("Abschnittsführungsstelle Gangkofen") angeschafft – ein wichtiges Instrument, damit bei größeren Schadenslagen wie Unwettereinsätzen die Einsatzkoordination vor Ort in Gangkofen übernommen werden kann.

Um sich auf gewisse Schadenslagen besser und schnell einzustellen, werden durch den Landkreis seit längerer Zeit schon Hilfeleistungskontingente erstellt. Neuster Ansatz sei ein Kontingent "Waldbrand". Hierfür wäre, durch die angeschafft Ausrüstung, auch die FFW Gangkofen mit vorgesehen. Detailinforation seien hierzu gerade in Klärung.

Jugendwart Tobias Ertl führte die Anwesenden durch das Jahr der Jugendgruppe mit einem Mitgliederstand von zehn Jugendlichen. Der Situation geschuldet wurde auch hier mit Online-Unterricht begonnen, den Wissensstand entsprechend auszubauen. Zwei Mitglieder, Paul Schulz und Tim Klein, haben mit Erreichen des 16. Lebensjahres offiziell ihren neuen Einsatzhelm und Funkmeldeempfänger für den eingeschränkten Einsatzdienst erhalten. Gefreut habe man sich über ein neues Mitglied in der Jugend, Selina Schöfberger. Auch konnte der Wissenstest mit Erfolg abgelegt werden. Erfolgreich waren hier Selina Schöfberger (Bronze), Franziska Gruber (Bronze), Benedict Huber (Silber), Alexander Huber (Silber), Tim Klein (Urkunde) und Christoph Weiß (Urkunde). Begeistert waren die Jugendlichen von einer Zwölf-Stunden-Übung, bei der "Ein Tag in der Feuerwehr" nachgestellt wurde. In der Weihnachtszeit wurde durch den Wegfall der Weihnachtsfeier allen Mitgliedern zu Hause ein kleines Geschenk überreicht.

Maximilian Herden, Leiter Atemschutz, informierte über die Einsatzstatistik in diesem Fachbereich. Insgesamt gab es 14 Einsätze unter Atemschutz. Corona-bedingt konnten nur drei Übungen und vier Durchgänge in der Atemschutz-Übungsstrecke absolviert werden. In zwei Praxisübungen konnten realitätsnah, gemeinsam mit den Feuerwehren Panzing und Dirnaich, intensiv das Erlernte angewendet werden. Weiterhin wurden sechs neue Atemschutzgeräte mit verbesserter Ergonomie und hohen Tragekomfort beschafft.

Schriftführer Jürgen Schmeller verlas das Protokoll der letzten Sitzung in Auszügen, bevor Kassier Erich Degner den Kassenbericht vorstellte. Durch die Kassenprüfer wurde ihm eine einwandfreie Führung der Kasse bescheinigt.

Im Anschluss folgte die Neuwahl der Kassenprüfer. Bürgermeister Mandl übernahm die Wahlleitung. Rudolf Poidl und Alexander Filpe wurden einstimmig im Amt bestätigt.

Fredy Schmidt seit 45 Jahren im aktiven Dienst

Bürgermeister Matthäus Mandl nahm mit den Feuerwehrverantwortlichen die Ehrungen vor. Für 45 Jahre aktiven Dienst wurde Fredy Schmidt mit einem Präsent und einer Urkunde geehrt

Bürgermeister Mandl freute sich in seinem Grußwort über die Entspannung im gesellschaftlichen Leben hinsichtlich Corona. Er sei froh über die Schlagkraft der Gangkofener Wehr und bedankte sich für die Einsatzbereitschaft und Hilfestellung in der schwierigen Zeit der Pandemie.

Kreisbrandinspektor Andreas Maurer überbrachte die Grüße von Kreisbrandrat René Lippeck. Er berichtete über Veränderungen und Neuigkeiten in der Inspektion, hier etwa über das Wechselladerkonzept mit drei Trägerfahrzeugen und insgesamt 14 Modulen. Schwerpunkt seiner Ausführungen war das Thema "Abschnittsführungsstelle", die vorzeitig und aus Anlass des großen Unwettereinsatzes an Pfingsten in Gangkofen in Betrieb genommen wurde.

Unter den Gästen der Versammlung waren auch die Markträte Thomas Kerscher, Patrick Hacker und Marko Hain. Zu Beginn war an die verstorbenen Kameraden gedacht worden.

− red