Zwiesel
Naturpark-Ranger glänzen mit "Gold und Silber"

26.07.2021 | Stand 21.09.2023, 5:01 Uhr

Oberfrankens Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz gratulierte den drei Lehrgangsbesten (v.l.) Andreas Hofmann (Gesamtnote 1,41; Naturpark Fichtelgebirge) sowie Lea Stier (1,08) und Lukas Maier (1,37) vom Naturpark Bayerischer Wald. −F.: K. Lang/Regierung von Oberfranken

Die diesjährigen Jahrgangsbesten des Lehrgangs "Geprüfter Natur- und Landschaftspfleger" (GNL) kommen beide aus dem Naturpark Bayerischer Wald, der in Zwiesel seinen Sitz hat: Lea Stier und Lukas Maier.

Beide sind als Ranger eingesetzt und damit laut Vorgaben des Umweltministeriums verpflichtet, als Weiterbildung den bayernweiten Lehrgang zum "Geprüften Natur- und Landschaftspfleger" zu absolvieren. Im vergangenen September hatten sie mit den 17 Lehrgangswochen begonnen und insgesamt fünf Prüfungen abgelegt, die letzte davon im Juli 2021.

Und dabei haben die beiden wahrlich geglänzt, wie sich nun bei der Vergabe der Zeugnisse herausstellte. Lea Stier erreichte die Gesamtnote 1,08 und Lukas Maier die Gesamtnote 1,37. Darüber freut sich Naturpark-Geschäftsführer Hartwig Löfflmann ganz besonders: "Wir haben offenbar doch die richtigen Leute am richtigen Platz – und noch dazu hoch motiviert, wenn es um Weiterbildung geht."

Der überwiegend in Bayreuth durchgeführte Lehrgang vermittelt das nötige Wissen, um heimische Tier- und Pflanzenarten zu erkennen, deren Lebensraumansprüche einzuschätzen und wenn nötig passende Schutzmaßnahmen einzuleiten. Angefangen von verschiedenen rechtlichen Grundlagen bis hin zur Wartung eines Balkenmähers war alles dabei. Die Absolventen des "Geprüfter Natur- und Landschaftspfleger-Kurses" haben ein breites Wissen in den Bereichen Naturschutz und Landschaftspflege, Umweltbildung und Öffentlichkeitsarbeit, Gewerbe- und Steuerrecht, Arbeits- und Sozialrecht sowie über verschiedene Förderprogramme vermittelt bekommen.

Die theoretischen Grundlagen wurden durch praktische Einheiten zum Thema Heckenpflege, fachgerechte Baumpflanzungen oder die Durchführung von Bildungsveranstaltungen ergänzt. "Der große Gewinn des Kurses ist einerseits das vermittelte praxisorientierte Wissen in den verschiedenen Fachbereichen, andererseits der bayernweite Erfahrungsaustausch mit Personen verschiedener Berufszweige, die teilweise bereits seit Jahrzehnten haupt- oder ehrenamtlich in Naturschutz und Landschaftspflege tätig sind", sagt Lukas Maier.

Seine Kollegin Lea Stier stimmt zu und ergänzt: "Echte Highlights waren die Exkursionen, bei denen die verschiedenen Lebensräume, deren charakteristische Arten und Maßnahmen zum Erhalt dieser Lebensräume erarbeitet wurden." Das sei fast ein wenig wie Detektiv spielen, denn anhand der Pflanzen, die an einem Standort wachsen, ließen sich viele Informationen herauslesen. So zeige einem zum Beispiel das Echte Labkraut, eine Pflanze mit vielen kleinen, gelben Blüten, einen nährstoffarmen Boden an. "Setzt man die verschiedenen Hinweise richtig zusammen, bekommt man am Ende einen umfangreichen Einblick in ein Gebiet", so Lea Stier.

Sie ist bereits seit 2019 schwerpunktmäßig im Landkreis Deggendorf für den Naturpark unterwegs, Lukas Maier seit 2020 überwiegend im Landkreis Straubing-Bogen. Das neu erworbene Wissen können die Beiden nun bei ihrer täglichen Arbeit als Naturpark-Ranger im Bayerischen Wald einsetzen und bei öffentlichen Führungen weitergeben.

− bbz