Niederschläge und Schneeschmelze
So ist die aktuelle Hochwasser-Lage an Bayerwald-Flüssen, Donau und Inn

05.01.2022 | Stand 23.09.2023, 15:28 Uhr

−Symbolbild: dpa

Von Christoph Eberle

An den Bayerwald-Flüssen Ilz und Schwarzer Regen stiegen die Pegel am Dienstag rapide an. Der Hochwassernachrichtendienst warnte vor Überschwemmungen in Zwiesel (Landkreis Regen) und Kalteneck (Landkreis Passau) - über Nacht fielen die Pegel wieder.



In Zwiesel (Landkreis Regen) war am Dienstagmorgen an der Messstelle Schwarzer Regen auf Höhe des Grenzlandfestplatzes noch ein Wasserstand von 1,21 Metern gemessen, um 10 Uhr waren es bereits 1,42 Meter und um 14 Uhr stand der Pegel bei 1,75 Metern und damit knapp unterhalb der so genannten Meldestufe 2, die ab 1,80 Metern ausgerufen wird. Insbesondere der Stadtpark war um diese Zeit bereits fast komplett überflutet, die Zugänge abgesperrt und mit Warnschilden versehen.

Die Prognosen des Hochwassernachrichtendienstes zeigten am Dienstagnachmittag ein breites Spektrum an - das im Extremfall bis über die Meldestufe drei und fast bis zur Meldestufe vier reichte. „Wie sich die Situation entwickelt, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab“, so Zwiesels Feuerwehr-Chef Christian Schmidt am Dienstag zur PNP - und das mache die Vorhersage und damit auch die Vorbereitung schwierig.

Am Pegel Kalteneck/Ilz (Landkreis Passau) ergab sich ein ähnliches Bild. Der Pegel der Ilz in Kalteneck hatte am Dienstag um 0 Uhr noch bei 1,34 Meter gelegen und stieg bis 17.30 Uhr auf 2,65 Meter. Meldestufe 1 ist bei 2,80 Meter erreicht. Auch Meldestufe 2 bei einem Pegel von drei Metern war laut Vorhersage des Hochwassernachrichtendienstes möglich, im Extremfall sogar Meldestufe 3 bei 3,20 Meter. Im Jahr 2019 war dort der höchste Wert, der jemals gemessen wurde, verzeichnet worden.

Meldestufe 3 bedeutet, dass einzelne bebaute Grundstücke oder Keller überflutet werden, ortsübergreifende Verkehrsverbindungen gesperrt und vereinzelte Einsätze der Wasser- oder Dammwehr notwendig sind.

So schnell das Wasser kam, so schnell ging es wieder

So schnell das Wasser am Dienstag kam, so schnell ging es auch wieder: Inzwischen wurden an beiden Orten die Scheitelpunkte erreicht - am Schwarzen Regen in Zwiesel blieb es bei 1,75 Metern und damit knapp unter Meldestufe zwei. An der Ilz bei Kalteneck blieb es bei knapp unter Meldestufe eins, die bei 2,80 Metern beginnt. An beiden Flüssen sinken die Pegelstände - Stand 7.30 Uhr - weiter.

Aktuelle Hochwasserwarnungen gibt es weiterhin für den Landkreis Cham: Am Regen lag der Pegelstand am Morgen bei 1,93 Metern und damit knapp über Meldestufe drei. Weiter nach oben geht es nach aktueller Prognose aber nicht - im Laufe des Vormittags soll der Pegel sinken. In Roding lag man am Morgen noch knapp über Meldestufe eins, in Lohberg am Weißen Regen knapp über Meldestufe eins - Tendenz auch hier fallend.

Donau, Inn und Rott weit von Hochwasser entfernt

An Donau, Inn und Rott im Passauer Land war man noch weit von den Hochwassermarken entfernt. Der Donaupegel in Passau lag am Morgen bei 5,32 Metern - Meldestufe eins beginnt erst bei 7,0 Metern. Am Inn auf Höhe Marienbrücke waren es 2,42 Meter am Mittwochmorgen - die Meldestufe eins beginnt hier bei 5,40 Metern. Die Rott bei Ruhstorf an der Rott lag am Mittwochmorgen bei 95 Zentimetern - Tendenz leicht steigend. Meldestufe eins beginnt hier bei 2,10 Metern.