Zwiesel
"Ländlichen Raum neu denken"

JU-Fachgespräch mit Staatsministerin Kaniber und Landkreistagspräsident Bernreiter

10.02.2022 | Stand 10.02.2022, 13:00 Uhr

Sprachen über die Zukunft des ländlichen Raums (v.l.): Alexander Hannes, stellvertretender JU-Landesvorsitzender, JU-Fachausschussleiter Moritz Knöferl, Staatsministerin Michaela Kaniber und Landrat Christian Bernreiter. −Foto: Gis

Der Zwieseler Stadtrat Alexander Hannes hat in seiner Funktion als stellvertretender Landesvorsitzender der Jungen Union (JU) Bayern ein Fachgespräch mit der Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber und dem Landkreistagspräsidenten Christian Bernreiter geführt.
Hannes will als Leiter des Fachausschusses "Nachhaltigkeit & ländlicher Raum" Wege finden, wie der ländliche Raum auch in Zukunft attraktiv bleiben kann. "Wir werden uns damit beschäftigen, was junge Menschen vom ländlichen Raum erwarten", sagte Hannes zum Auftakt der bis Ende 2023 angesetzten Zusammenarbeit zwischen dem JU-Fachausschuss und der CSU-Kommission, die von Landkreistagspräsident Christian Bernreiter geleitet wird.

Dorfkindern brenne die ÖPNV-Anbindung und der Zustand der Verkehrswege auf den Nägeln, sogar noch vor dem wichtigen Thema Klimaschutz, verdeutlichte Alexander Hannes. Außerdem müsse man den aktuellen Digitalisierungsschub nutzen. Konzerne würden Büroflächen wegen Homeoffice bereits abbauen. "Nutzen wir dieses Potenzial und denken wir den ländlichen Raum neu", appellierte der Vize-JU-Landeschef.
Der ländliche Raum, in dem in Bayern die Mehrheit der Bevölkerung lebe, habe sich gut entwickelt. Man habe mit Anreizen zur Stadt- und Dorfentwicklung wie "Innen statt außen" gute Erfolge erzielen können, zeigte Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber auf. Die Bevölkerung im ländlichen Raum erwarte gleichwertige Lebensbedingungen und eine hohe Lebensqualität mit einer funktionierenden Grundversorgung in ihrem Lebensumfeld.

Der Deggendorfer Landrat Christian Bernreiter ergänzte, der ländliche Raum sei wirtschaftlich stark geworden. Die Bildungsangebote hätten sich wesentlich verbessert. Die Zeiten von Winter- und Jugendarbeitslosigkeit auf dem Land seien lange vorbei. Dennoch müsse man in den Bereichen Infrastruktur, Senioren- und Pflegepolitik weiter aktiv bleiben, um den ländlichen Raum in Zeiten des demografischen Wandels attraktiv zu halten.
Auf der Klausurtagung des Landesausschusses der JU Bayern wurde außerdem ein Antrag zur Stärkung der Landwirtschaft beschlossen. Konkret sollen Spekulationen mit landwirtschaftlichen Flächen erschwert werden, um besonders jungen Landwirten den Erwerb von Nutzflächen zu erleichtern. Die CSU-Landesgruppe im Bundestag wird von der JU Bayern aufgefordert eine Änderung des Grundstücksverkehrsgesetzes zu prüfen, um den Preisdruck durch steigende Bodenpreise zu reduzieren, der unter anderem durch Bodenspekulation entsteht.

− bbz