Es gibt Menschen, die mag einfach jeder. Weil sie fast immer gut gelaunt sind, jedem mit großer Offenheit begegnen und eine völlig unaufgesetzte Herzlichkeit ausstrahlen. So ein Mensch war Albrecht Eisch, den in ganz Frauenau alle nur Ali gerufen haben. Jetzt ist er im Alter von 57 Jahren gestorben.
Der mit dem Down-Syndrom geborene Ali war der älteste Sohn des früheren Chefs der Eisch-Glashütte, Erich Eisch. Und die Hütte, das war all die Jahre Alis zweite Heimat. Wohl jeder und jede im Betrieb kannte und mochte den ebenso aufgeweckten wie liebenswerten Eisch-Filius, der immer zu einem Scherz oder einem trockenen Spruch aufgelegt war.
Legendär war seine Funktion als umsichtiger oberster Müllabfuhr-Organisator in der Au: Für das halbe Dorf kümmerte sich Ali darum, dass immer am richtigen Tag die richtige Tonne an den Straßen stand. Und das mit größter Zuverlässigkeit.
Besonders verbunden war er als großer Fußballfan dem FC Kaiserslautern und natürlich dem TSV Frauenau. Viele Jahre besuchte Ali jedes Heimspiel, freute sich über Siege und grantelte gerne auch einmal kräftig, wenn er mit den Leistungen seiner Kicker nicht einverstanden war. Vor der Partie am vergangenen Sonntag im Museumsparkstadion legten die Fußballer eigens eine Gedenkminute für ihren Edelfan ein.
In den letzten Jahren machte Ali zunehmend die Gesundheit zu schaffen, seine letzten Lebensmonate verbrachte er bei seiner Schwester Renate in Österreich. Dort ist er am Dienstag vergangener Woche friedlich eingeschlafen. In der Au wird er unvergessen bleiben.
− rz
