Zwiesel
Ein kleiner Piks rettet Leben

36 Personen der St. Anna Tagespflege haben ihre zweite Impfung erhalten

15.03.2021 | Stand 15.03.2021, 13:46 Uhr

Kreisrätin Elisabeth Pfeffer (l.) informierte sich bei Stefan Graßl, Chef der Firma Curatio Pflegeteam, über den Ablauf der Impfaktion. Tagespflegegast Mathilde Hofmann (92) aus Zwiesel erzählte schmunzelnd: "Ich wollte mich unbedingt impfen lassen, obwohl ich schon so alt bin".

Seit einem Jahr hat die Corona-Pandemie die Menschen fest im Griff. Die Rückkehr in ein normales Leben sollen die neu entwickelten Impfstoffe ermöglichen. Die Gäste der St. Anna Tagespflege und das Personal konnten jetzt aufatmen – sie erhielten vergangene Woche bereits die zweite Impfung mit dem Biontech-Impfstoff. IG-Frauen Kreisrätin Elisabeth Pfeffer informierte sich vor Ort über den Ablauf der Aktion.

Stefan Graßl, Chef der Firma Curatio Pflegedienst, erklärte, dass im Gegensatz zu Alten- und Pflegeheimen, Gäste und Personal einer Tagespflege nicht automatisch geimpft werden. "Immer mehr Stammgäste blieben aus Angst vor Ansteckung lieber zu Hause. Ich musste etwas unternehmen, denn unsere Tagespflegebesucher kommen ja gerne zu uns. Sie finden hier Gesellschaft und Abwechslung", so Graßl.

Kurzerhand setzte er sich mit der Koordinierungsstelle im MVZ Arberland Zwiesel in Verbindung und erhielt nach den erfolgten Impfungen in den Behinderteneinrichtungen, Senioren- und Pflegeheimen einen Termin zur gemeinsamen Impfung in der St. Anna Tagespflege durch ein mobiles Impfteam.

Pünktlich um 9 Uhr begann das Impfteam, bestehend aus Dr. Hermann Weghofer aus Regen, Isabel Werner und Daniela Schwürzinger vom BRK, mit der zweiten und entscheidenden Impfung. Verimpft wurde der Impfstoff von Biontech. Der Arzt ist, obwohl im Ruhestand, seit Sylvester jeden Tag zwischen sieben und acht Stunden im Einsatz. Begleitet wird er von den beiden BRK-Damen, die das Impfen dokumentieren und die benötigten Unterlagen wie Impfpass, Einwilligungserklärung, Aufklärungs- und Anamneseblatt und bei betreuten Personen eine extra Einwilligung prüfen. "Wenn Nebenwirkungen auftreten, dann als grippale Symptome. Sie halten sich aber in Grenzen", informierte Dr. Weghofer. Sollten allergische Reaktionen auftreten, sei das Team ebenfalls bestens vorbereitet.

Nach der Impfung wirkten vor allem die Tagespflegegäste erleichtert, denn nun können sie wieder ohne Angst am normalen Leben teilnehmen. Reserl Paternoster aus Lindberg hat die Chance, sich impfen zu lassen sofort ergriffen: "Ich hatte nach der ersten Impfung keine Beschwerden und es ist eine super Sache von Curatio, dass wir uns alle in der Tagespflege impfen lassen konnten." Menschen, die ihren Lebensabend zu Hause und nicht im Alten- oder Pflegeheim verbringen, müssen sich selber um einen Impftermin kümmern und das ist für manche nicht so einfach. "Ich bin froh, dass ich jetzt geimpft bin, weil ich glaube, dass ich jetzt wieder ein normales Leben führen kann, aber ich werde trotzdem vorsichtig sein", erklärte Helga Fuchs (82) aus Rabenstein.

Am Ende der erfolgreichen Impf-Aktion lobte Elisabeth Pfeffer Stefan Graßl für seinen vorbildlichen Einsatz. "Ich weiß, dass es viele ältere Menschen gibt, die Hilfe und Unterstützung benötigen. Und es gut ist, wenn jemand da ist, der ihnen helfend zur Seite steht", betonte die Kreisrätin und 2. Bürgermeisterin.

− gm