Gr. Arber
Der höchste Gottesdienst im Waldland

Am Sonntag ist wieder Bergkirchweih am Großen Arber

17.08.2022 | Stand 17.08.2022, 16:19 Uhr

Der Arber ist am Festtag von Tausenden von Gläubigen bevölkert, die der Messe an der Arberkapelle beiwohnen wollen. −Foto: Pfeffer

Zwei Jahre lang war es still um den 1456 Meter hohen "Bayerwald-König", denn die Corona-Pandemie verhinderte das große Erlebnis, wenn am vorletzten Sonntag im August Tausende von Pilgern und Bergwanderern auf den höchsten Gipfel des Bayerwaldes der Messe an der Arberkapelle beiwohnen. Der Waldgau und der Wald-Verein freuen sich, dass die Bergfeier heuer wieder ohne Einschränkungen am Sonntag, 21. August stattfinden kann.
Die Arberkirchweih ist die älteste Bergfeier des Bayerischen Waldes. Seit 1965 finden Tradition, Frömmigkeit und Naturverbundenheit auf dem Arbergipfel einen besonderen Ausdruck. Nachdem die Arberkapelle nach Ende des ersten Weltkrieges zerstört wurde und so auch das beliebte Kirchweihfest für Jahrzehnte verschwand, lebte die Traditionsveranstaltung im Jahr 1965, nach der Wiedererrichtung der neuen Kapelle 1957, in neuem Glanz wieder auf. Am 29. August 1965 feierte Arberpfarrer Josef Kufner mit Heimat- und Trachtenvereinen sowie tausenden Menschen die erste Arberkirchweih seit 50 Jahren. Und seitdem findet sie bei jedem Wetter statt. Die große Ausnahme bilden die letzten beiden Pandemie-Jahre, wo lediglich ein bescheidener Berggottesdienst mit wenigen Messbesuchern die fromme Tradition nicht abreißen ließ.
2015 wurde nach 58 Jahren die Kapelle generalsaniert und erstmalig mit einer Glocke bestückt. Die Kapelle ist der Muttergottes geweiht, daneben wird auch der selige Bartholomäus verehrt. So leitet sich auch der Name "Bartlmäuskirchweih" ab.
Am Sonntag ab 9 Uhr spielt wie jedes Jahr die Gaukapelle "Tittlinger Tanzbodnmusi" bei der Bergstation der Gondelbahn zur Begrüßung der Kirchweihbesucher. Ein schönes Gemeinschaftserlebnis ist der Bittgang der Wallfahrer. Um 9 Uhr treffen sie sich am Hofbauerkreuz auf der Arberebene und ziehen mit der Lamer Bergwacht über den Arber-Nordhang betend zum Gottesdienst hinauf. Die Trachtenvereine, Fahnenabordnungen und Gäste treffen sich um 10 Uhr bei der Bergstation der Gondelbahn und ziehen um 10.15 Uhr mit den Fahnen zur Arberkapelle. Für die Bergmesse, die um 10.30 Uhr beginnt, verteilen sich die Besucher rund um den Gipfel.
Zelebrant des Kirchweihgottesdienstes ist Bogdan Bogdanowski, Ortspfarrer von Bayerisch Eisenstein. Für die musikalische Umrahmung sorgen die "Woidschrazl-Sänger" aus Teisnach. Im Rahmen der Eucharistiefeier wird ein Totenbrett gesegnet, das dem Andenken an den langjährigen Gaukassier und Hauptorganisator der Arberkirchweih, Heinz Feigl (†2021) gewidmet ist. Zu einer echt bayerischen Kirchweih gehört Beten und Feiern. Deshalb spielt nach dem Gottesdienst (bis ca. 14 Uhr) die "Tittlinger Tanzbodenmusi" bei der "Eisensteiner Hütte" zur Kirchweih auf.

− rp