Bayer. Eisenstein
Corona bringt die Grenze zurück

20.03.2020 | Stand 20.03.2020, 17:55 Uhr

Beamte der Bundespolizei kontrollieren den Einreiseverkehr aus Tschechien. Corona hat die Grenze zurückgebracht nach Bayerisch Eisenstein. −Foto: Hackl

Die Natur erwacht. Blätter sprießen, Krokusse blühen, die Sonne lacht vom Himmel. Doch dieser Donnerstag im März ist kein sorgloser Frühlingstag. Man merkt es schon auf der Bundesstraße 11, die wie leer gefegt scheint. Kaum ein Auto fährt in Richtung tschechische Grenze, kaum ein Fahrzeug kommt einem entgegen auf dem Weg in Richtung Bayerisch Eisenstein.

In der Eisensteiner Ortsmitte herrscht an diesem Donnerstagmittag gähnende Leere. In den Schaufenstern von Sport-Mode Raith kann man die neuesten Dirndl-Kreationen der Saison bewundern. Kaufen kann man sie nicht, das Geschäft ist geschlossen. Man fragt sich unweigerlich, ob diese Dirndl dieses Jahr überhaupt getragen werden, oder ob alle Volksfeste in Bayern wegen Corona abgesagt werden.

Auch die Bahnhofsstraße, die Flanier- und Museumsmeile im Grenzort, wirkt wie eine Geisterkulisse. Kein Auto, kein Fußgänger. Das Localbahnmuseum zu, die Galerie "Kuns(t)räume grenzenlos" zu. Die Speisekarte im Aushang des Naturpark-Wirtshauses am Grenzbahnhof preist zwar noch den "Eisenbahnerteller" mit knusprigem Schweineschnitzel an, doch daneben hängt auch hier ein Zettel: "Naturparkwelten und Wirtshaus geschlossen" .

Ein paar Schritte weiter, hier verläuft die Staatsgrenze. In den letzten Jahren ist diese Grenze unsichtbar geworden. Wer von der deutschen auf die tschechische Seite wechselte oder umgekehrt, der merkte das nur an der Sprache der Hinweisschilder. Das Corona-Virus aber hat die Grenze zurückgebracht. Zwar nicht mit Stacheldraht, aber mit einem blau-weißen Trassierband der tschechischen Polizei an einem rostigen, alten Absperrgitter. Davor ein Verkehrsschild "Durchfahrt verboten".

− chr

Die ganze Geschichte lesen Sie am Samstag im Bayerwald-Boten.