Zwiesel/Ludwigsthal
"Auf Ostern zu" – Fastenweg durch den Pfarrverband

17.02.2021 | Stand 19.09.2023, 23:23 Uhr

Diakon Walter Kraus vor der Grabhöhle in Innenried zum Thema "Auferstehung?!". −Fotos: Pfarrverband

Mit dem Aschermittwoch hat die Fastenzeit begonnen. In diesen 40 Tagen bereiten sich Christen auf Ostern vor, das höchste Fest ihres Glaubens. Der Pfarrverband Zwiesel-Ludwigsthal will diese Zeit mit einem besonderen Projekt begleiten.

Die liturgische Farbe der Fastenzeit ist violett. Violett ist die Farbe der Umkehr und des Nachdenkens. Die Fastenzeit lädt ein, die eigenen Prioritäten zu überdenken und sich "frei" zu fasten. Fasten meint dabei nicht (nur), auf Süßes oder dergleichen zu verzichten. Fasten bedeutet auch, sich mehr Zeit zu nehmen für das Gebet oder um in der Bibel zu lesen, mehr spazieren zu gehen oder – weg von Smartphone und Tablet – sich mehr Zeit zu nehmen für die Menschen um einen herum.

Das Aschenkreuz, das gewöhnlich am Aschermittwoch den Gottesdienstbesuchern aufgestreut wird, versinnbildlicht, dass in den 40 Tagen der Vorbereitung auf Ostern etwas Gutes im Herzen entstehen soll, so wie aus der düngenden Asche Gutes entstehen kann.

Im Pfarrverband Zwiesel-Ludwigsthal hat man sich dazu heuer etwas Besonderes ausgedacht. Kaplan Marco Stangl: "Wir haben überlegt, wie wir eine Möglichkeit schaffen können, damit Jung und Alt, Klein und Groß diese 40 Tage bewusster gestalten können." Dafür gibt es seit gestern unter dem Motto "Auf Ostern zu" einen Fastenweg. In insgesamt acht Kirchen und Kapellen sind Stationen aufgebaut, die mit Impulsen einladen, sich kreativ und innerlich zugleich auf Ostern einzustimmen und vorzubereiten. In der Stadtpfarrkirche Zwiesel gibt es zwei Stationen zu den Themen "Sorgen und Anliegen vor Gott bringen" und "Kreuz tragen". In der Pfarrkirche Ludwigsthal geht es um "Bibel neu entdecken" und "Ich nehme mir vor".

Die Station in der Kirche Unterzwieselau beschäftigt sich mit dem Gedanken "Nicht sichtbar und doch da". In Rabenstein und Regenhütte geht es um einen neuen Blick auf Jesus bzw. darum, mit anderen in Kontakt zu kommen und Segen zu schenken. Schließlich warten auch die drei größten Dorfkapellen des Pfarrverbandes mit Stationen auf die Besucher. In Griesbach gibt es einen "Wunschbaum", in Bärnzell steht das Thema "Danke" im Mittelpunkt und in Innenried kann man sich mit "Auferstehung?!" beschäftigen.

"Die Stationen sind an jedem Tag der Fastenzeit tagsüber zugänglich. Ich bin sehr dankbar, dass durch das Engagement der Kapellen-Kümmerer auch die Stationen im Inneren der drei Dorfkapellen besucht werden können – neben den Stationen in den Kirchen, wofür ich auch sehr dankbar bin", betont Kaplan Stangl. Dabei biete sich neben dem Besuch der Impuls-Stationen auch die Möglichkeit, die Dorfkapellen selbst als Kleinode des Glaubens kennen zu lernen. "Die acht Stationen laden zudem ein, den ganzen Pfarrverband mit den verschiedenen Kirchorten in den Blick zu nehmen oder besser kennen zu lernen. Weil die Stationen so verteilt sind, kann man den Besuch der Stationen auf die ganze Fastenzeit verteilen, so dass man immer wieder einen neuen Impuls hat. Und der Besuch einer Station lässt sich ja zum Beispiel mit einem kleinen Spaziergang verbinden", so Stangl weiter.

Der Fastenweg ist für "Groß und Klein" konzipiert, so dass sowohl Kinder und Familien, als auch Jugendliche und Erwachsene etwas ausprobieren, malen, gestalten, schreiben, erfahren oder betrachten können. Dabei werden die Besucher abwechslungsreich zum Nachdenken eingeladen. Die Stationen können einzeln und unabhängig voneinander besucht werden. Die Seelsorger des Pfarrverbandes laden zum Besuch des Fastenweges ein und wünschen dabei viel Freude und "viel Nahrung für ihr Herz".

− bbz