Großer Arber
Arberkirchweih fällt auch dieses Jahr aus

Veranstalter können Corona-Auflagen nicht erfüllen – Grußworte von "Arberpfarrer" Bogdanowski

08.08.2021 | Stand 22.09.2023, 0:05 Uhr

Tausende Gläubige strömen alljährlich zur Arberkirchweih auf den höchsten Berg des Bayerwaldes. Wegen der Corona-Auflagen sehen sich die Veranstalter nicht in der Lage, die Feier in diesem Jahr durchzuführen. Damit fällt die Kirchweih zum zweiten Mal nacheinander aus. −Foto: Pfeffer

Wie schon im letzten Jahr beeinträchtigt die Corona-Pandemie weiterhin vor allem auch größere Veranstaltungen. Dazu zählt fraglos die traditionelle Kirchweih im August auf dem Großen Arber, zu der stets mehrere Tausend Besucher strömen. Aus diesem Grund sehen sich die Veranstalter – der Bayerische Waldgau der Heimat-, Kultur- und Volkstrachtenvereine und der Bayerische Wald-Verein – gezwungen, die für Sonntag, 22. August, geplante Veranstaltung erneut abzusagen.

"Wegen der Größenordnung ist es nicht möglich, die einzelnen Zugänge entsprechend zu kontrollieren, um alle Besucher namentlich zu erfassen, so wie es derzeit vorgeschrieben ist", teilte der Bayerische Waldgau am Sonntag mit.

Dennoch ist es dem "Arberpfarrer", dem Bayerisch Eisensteiner Ortsgeistlichen Bogdan Bogdanowski, ein Anliegen, einige Worte an die Freunde und treuen Besucher der Arberkirchweih zu richten: "(...) Glücklicherweise konnten wir in den letzten Jahren unsere Seelen auf dem Großen Arber, bei der festlichen Heiligen Messe und in den Stunden der Ruhe und Meditation in Einklang bringen, durch das Wirken des Geistes Gottes. Auch das Gefühl des Glückes und des inneren tiefen Friedens ist uns nicht fremd gewesen. Leider konnten wir uns im letzten Jahr – so, wie auch in diesem – nicht in der gewohnten Art und Weise an den Festlichkeiten so erfreuen wie gewohnt.

Das bedeutet aber nicht, dass wir immer auf die großen Bergspitzen klettern müssen, um im Kreis von mehreren tausend Schöpfungsfreunden innerlich verbunden zu sein über die prachtvollen, weiten Teile des Bayerischen und Böhmischen Waldes. Man kann auch ruhig in einer kleinen Gruppe – manche bevorzugen die Einsamkeit – die Pracht unserer schönen Umgebung bewundern. Von Herzen wünsche ich Ihnen allen offene Augen und Herzen für die Wunder der Natur, die uns der Schöpfer des ganzen Universums geschenkt hat."

Die Arberkirchweih wurde im Jahr 1806 eingeführt. Im Zusammenhang mit den zwei Weltkriegen kam es zu Unterbrechungen. Seit der Wiedereinführung im August 1965 lebt die 150-jährige Tradition wieder auf. Heimatschriftsteller Paul Friedl aus Zwiesel und Karl B. Krämer aus Bad Kötzting waren die Initiatoren für die Erneuerung dieses ältesten religiösen Brauchtumsfestes auf dem Arber. Am 29. August 1965 feierte Arberpfarrer Josef Kufner mit Heimat- und Trachtenvereinen sowie Tausenden Menschen wieder die erste Arberkirchweih nach 50 Jahren. Die überaus beliebte Bergfeier konnte bis letztes Jahr ohne Unterbrechung begangen werden.

− rpf