Bodenmais
Wenn es der Peterbauer regnen lässt − Wie Bap Koller die Produktion der Serie „Der Pass“ unterstützt hat

27.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:04 Uhr

Bap Koller hat Drehorte für das Filmprojekt ausgekundschaftet. −Foto: Archiv

Der Bodenmaiser Bap Koller hat Drehorte für die Thriller-Serie „Der Pass“ ausgekundschaftet. Die finale Staffel wurde unter anderem in Gottesgab auf dem Silberberg oder auch am Steinbruchsee bei Patersdorf gedreht.



Der Wunsch des Produzenten war klar: Eine verwunschene Landschaft sollte es sein, eine mystische Umgebung, in der die dritte Staffel der Thriller-Serie „Der Pass“ gedreht werden sollte. Und der Produzent kannte den Bodenmaiser Bap Koller, der mit dem Film- und Fernsehfonds Bayern schon für viele Film- und Fernsehproduktionen gearbeitet hat. Und gerade erwischen wir ihn im Allgäu in der Nähe von Oberstaufen, wo er auch in Sachen Film unterwegs ist.

Tagelang ist Koller vor Drehbeginn der dritten Staffel von „Der Pass“ mit dem Produzenten Quirin Schmidt im Bayerischen Wald rumgefahren und hat mögliche Drehorte abgeklappert. Ohne das Drehbuch zu kennen, denn das ist zu diesem Zeitpunkt noch mindestens so geheim wie das Coca-Cola-Originalrezept.

70 Motive zur Auswahl



„Wir hatten dann 70 Motive zur Auswahl“, so Koller. Dazu gehörte auch der Dreisessel, den der Produzent Schmidt schon kannte und den er als Drehort genutzt hätte. Aber: Der Dreisessel grenzt direkt an den Nationalpark Šumava, und Drohnenflüge über dem Šumava sind verboten. Der Dreisessel war raus.

Laut einer Sky-Pressemitteilung wollte Schmidt besondere Orte: „Schluchten, Höhlen, die wir in der Serie bespielen, stehen dabei sinnbildlich für die Abgründe, die sich ganz besonders bei Ellie und Gedeon auftun.“

Geschichte spielt im bayerisch-österreichischen Grenzland



Und so werden die Gottesgab auf dem Silberberg oder auch der Steinbruchsee bei Patersdorf mit seinen steilen Felswänden zu Drehorten, genauso wie der Kleine Arbersee oder interessante Leerstände wie das ehemalige Gasthaus „Deutscher Rhein“ in Zwiesel.

Angesiedelt ist die Geschichte im bayerisch-österreichischen Grenzland, wo auch gedreht worden ist.

Nicht nur bei der Motivsuche war Koller aktiv, er betreute das Filmteam auch beim gut vierwöchigen Dreh in der Region. „Wir haben hier bei uns noch keine Drehmüdigkeit“, nennt Koller einen der Vorteile der Film-Location Bayerischer Wald. Während in München und Oberbayern die Menschen oft aufstöhnen, wenn irgendwo ein Team aufschlägt, sind sie hier noch willkommen.

Szenerie ist düster, neblig, bedrohlich



„Es geht vieles unkompliziert“, sagt Koller, erwähnt in diesem Zusammenhang auch die Bayerischen Staatsforsten Bodenmais mit ihrem Chef Jürgen Völkl, der die Dreharbeiten unterstützt. „Oder der Peterbauer (Josef Saller, Anm. d. Red.) lieferte eine ganze Nacht lang Wasser, weil eine Regenszene gedreht wurde“, erzählt Koller von einer Hilfe fürs Drehteam, „und wenn ein Radlader oder ein Unimog gebraucht wird, dann ist der auch in ein paar Minuten besorgt.“

Tourismuswerbung über den Thriller sieht Koller nur eingeschränkt. „Wir covern ja das bayerisch-österreichische Grenzland, tauchen nicht als Bayerischer Wald auf“, sagt er. Und außerdem: So richtig kuschelig und heimelig ist die Szenerie nicht, eher düster, neblig, bedrohlich.

Aber Koller betont die Wertschöpfung durch die Dreharbeiten. „100 Menschen haben 30 Tage in der Region gewohnt, ob Hotels, Bergwacht, örtliche Firmen und Geschäfte oder Vereine – sie alle haben von der über einen Monat dauernden Produktion profitiert“, erklärt Koller.