Am 27. Januar 1945 ist das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau befreit worden. Deshalb wir alljährlich an diesem Tag der Opfer des NS-Regimes gedacht.
Vor der Viechtacher Stadtpfarrkirche befinden sich die Gedenktafeln für die Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege. Wenn man die Inschriften aufmerksam liest, fällt ganz unten der einzige Frauenname auf: "Schwarz Sofie. Geb. 28.1.1878, 1942 deportiert, verschollen".
Am 28. Januar 1878 wurde Sofie im böhmischen Hartmanice in die jüdische Getreidehändlerfamilie Barth geboren, 1904 heiratete sie in Klattau Arnold Schwarz. Nach der Machtergreifung der Nazis hatte Sofie Schwarz immer mehr unter Willkür und Entrechtung zu leiden. 1941 musste sie Viechtach verlassen. Gemäß Recherchen des Deggendorfer Journalisten Michael Westerholz wurden am Karfreitag 1942 die Hengersberger Verwandten mit anderen Juden in Deggendorf auf einen Lastwagen verladen und über Regensburg nach Piaseczno in Polen gebracht und dort ermordet. Wahrscheinlich wurde Sofie Schwarz zusammen mit ihnen deportiert und getötet.