Kreisliga Straubing
Traditionsclub auf Achterbahnfahrt: So hat der SC Zwiesel die Wende vom Ab- zum Aufstiegskandidaten geschafft

20.11.2023 | Stand 20.11.2023, 9:15 Uhr

Nicht verlernt: Nach einer verkorksten Herbstrunde 2022 haben die SC-Kicker nun wieder häufiger Grund zum Jubeln – und dürfen sich sogar Hoffnungen auf den Bezirksliga-Aufstieg machen. − Foto: Frank Bietau

Eine wahre Achterbahnfahrt liegt hinter den Kreisligakickern des SC Zwiesel. Noch im März steckte der Traditionsverein aus der Glasstadt in seiner bislang größten sportlichen Krise. Niedermeier, Scheuenpflug und Co. überwinterten auf einem Abstiegsrang. Der Absturz in die Kreisklasse? Ein durchaus mögliches Szenario. Doch was dann folgte, überraschte viele – sogar diejenigen, die es gut mit dem stolzen Sportclub meinen. Die Mannschaft stabilisierte sich, feierte den frühzeitigen Klassenerhalt – und spielt in dieser Saison ganz vorne mit. Und plötzlich, man mag es kaum glauben, ist die Bezirksliga wieder greifbar.

Thomas Kagerbauer, Vorsitzender und Sportlicher Leiter in Personalunion, freut sich, dass sein Herzensprojekt die Wende zum Guten geschafft hat. „Wir sind vom Tal auf den Berg geklettert“, sagt der 42-Jährige im Gespräch mit der Heimatzeitung. Hauptgrund für diese positive Entwicklung sei, dass sich die Mannschaft unter Chefcoach Andreas Wagner weiterentwickelt hat. „Dazu haben wir uns im Sommer gut verstärkt und mit Michal Strajt (32) und Denis Sharankov (31) zwei Rückkehrer gewinnen können, die sowohl als Torjäger und Leistungsträger vorangehen.“

Eigengewächse machen „Riesenschritt“



Doch auch die jungen Eigengewächse wie Stefan Schlenz (21), Lukas Haase (21), Ben Eichinger (21), Simon Perl (20) oder Marcel Probst (19) haben laut Kagerbauer großen Anteil am guten Abschneiden. „Sie haben einen Riesenschritt nach vorne gemacht. Und es ist schön zu beobachten, dass sie nun auch taktische Inhalte, die ihnen der Trainer vermittelt, auf dem Platz umsetzen.“

Wie so oft: Die Mischung macht’s. Die Erfahrenen bringen Leistung, die Jungen können lernen und wachsen. Kein Wunder also, dass die Ziele höher gesteckt werden. „Wir wollen solange wie möglich vorne dabei sein und ein Wörtchen um den Relegationsrang mitreden.“ Der Rückstand auf den Zweitplatzierten Bischofsmais beträgt nur einen Zähler. Spitzenreiter Türk Gücü Straubing dagegen hat sich bereits ein komfortables Polster verschafft, hat sechs Punkte Vorsprung. Kagerbauer macht sich daher keine Illusionen. „Es muss schon viel passieren, dass wir am Ende auf Platz eins stehen. Nicht zuletzt auch deswegen, weil die Straubinger bislang sehr konstant auftreten.“

Prestigeträchtige Derbysiege gegen Lindberg



Doch auch die Zwieseler haben inzwischen mehrmals bewiesen, zu welchen Leistungen die Mannschaft imstande ist. Beeindruckt haben die SC-Kicker vor allem mit den zwei prestigeträchtigen Derbysiegen (2:1 und 2:0) gegen den Nachbarn aus Lindberg. Auch der 3:2-Erfolg bei Türk Gücü Straubing oder der 4:1-Heimsieg gegen Bischofsmais waren vorher nicht zu erwarten. Empfindliche Rückschläge gab’s dagegen kurz vor der Winterpause in Auerbach (0:3) und gegen Neuhausen (0:2).

Die Winterpause wollen die Glasstädter nutzen, um sich zu erholen. Insbesondere die angeschlagenen und verletzten Spieler sollen im Frühjahr wieder einsatzbereit sein. Nebenbei richtet der Verein die Landkreismeisterschaft der Herren aus und nimmt dabei auch selber teil (Vorrunden beginnt am Samstag, 9. Dezember). Die Vorbereitung beginnt Anfang Februar mit einem Trainingslager in Pilsen als Höhepunkt. Das erste Ligaspiel bestreiten Zwieseler am Samstag, 23. März 2024 (17.30 Uhr) mit der Heimpartie gegen Deggenau.