Bayer. Eisenstein/Gr. Arber
Skiwacht-Urgestein verabschiedet

Franz Mühlbauer war 43 Jahre am Arber im Einsatz

03.04.2023 | Stand 17.09.2023, 0:04 Uhr

Zum Abschied von der Skiwacht überreichte Jonas Reiter, Bereitschaftsleiter der Bergwacht Zwiesel, Franz Mühlbauer (re.) eine Fotoleinwand. −Foto: Baierl

Wenn das Skigebiet Großer Arber dieser Tage das Ende der Wintersaison einläutet, geht auch eine Ära bei der Pistenrettung zu Ende: Franz Mühlbauer von der Bergwacht Lam, jahrzehntelang für die DSV-Skiwacht im Einsatz, hängt seine Dienstkleidung an den Nagel.

Mit 43 Dienstjahren für die Skiwacht am Arber darf Mühlbauer fast als „Mann der ersten Stunde“ gelten, denn das heutige Modell „Skiwacht/Bergwacht“ existiert seit 1978/1979. Die DSV-Skiwacht rekrutiert sich in 61 Skigebieten aus über 250 Bergwachtfrauen und -männern, die wochentags während der Skisaison hauptamtlichen Dienst leisten. Am Arber setzt sich das Team der Skiwacht unter Federführung der Bergwacht Zwiesel hauptsächlich aus Bergwachtlern der Bereitschaften Lam und Zwiesel zusammen.

Wichtigste Aufgabe ist die Unfallprävention, wobei die Skiwachtler die Liftbetreiber bei der Absicherung der Pisten beraten und unterstützen. Ebenso haben die „Pistenengel“ im schwarz-roten Outfit ein Auge auf die Wintersportler, weisen sie bei Bedarf auf die Verhaltensregeln hin und stehen ihnen bei Problemen mit der Ausrüstung zur Seite. Kommt es zu Unfällen, rücken sie als ehrenamtliche Bergwachtler zur Unfallstelle aus.

Mit 54 Dienstjahren bei der Bergwacht Lam und über vier Jahrzehnten Einsatz für die Skiwacht ist Franz Mühlbauer in diesem „Geschäft“ zu einer Institution am Arber geworden. Der Franz kennt jeden und jeder kennt ihn. Ob Lift- und Hüttenpersonal der Bergbahn, Kameraden der Bergwacht-Bereitschaften, vom Rotem Kreuz, der ADAC-Luftrettung und die Arber-Stammgäste – die Liste ist lang. Ebenso wie die Liste seiner Einsätze. Unzähligen Wintersportlern kam Franz Mühlbauer professionell, empathisch und auch mit der richtigen Prise Humor in Notsituationen zu Hilfe. „An die 2500 Einsätze, allein für die Skiwacht, dürften es schon gewesen sein“, schätzt Roland Thiel, Skiwacht-Koordinator am Arber.

Neben den vielen, manchmal auch dramatischen Einsätzen ereignete sich im Laufe der Jahrzehnte natürlich auch das eine oder andere „Huderl“, von denen Franz Mühlbauer zur Erheiterung seiner Kameraden stets zu erzählen weiß. So auch am vergangenen Wochenende, als man in der Schmugglerhütte in Bayerisch Eisenstein im Beisein ehemaliger und aktiver Skiwacht-Kollegen zur feierlichen Verabschiedung von Mühlbauer zusammenkam.

An „Ruhestand“ denkt einer wie Franz Mühlbauer aber freilich noch lange nicht. Als leidenschaftlicher Bergretter wird er in „seiner“ Bergwacht-Bereitschaft in Lam, der er zwölf Jahre als 1. Bereitschaftsleiter vorstand, auch weiterhin ehrenamtlich Dienst verrichten, sein handwerkliches Geschick einbringen und der jungen Generation wie immer mit Rat und Tat zur Seite stehen.

− mb