Großschadensereignisse und Katastrophen, aber auch alltagsnahe Ereignisse können eine psychische Belastung sowohl für die Betroffenen (zum Beispiel Überlebende, Angehörige, Vermissende, Hinterbliebene, Augenzeugen) als auch für die Einsatzkräfte bedeuten. Diese Belastungen sollen durch eine Psychosoziale Notfallversorgung gelindert werden. Um hier angemessene und koordinierte Hilfe leisten zu können, ist eine Vernetzung der unterschiedlichen Angebots- und Bedarfsträger der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) erforderlich.
Im Landkreis Regen wird zur Vernetzung der unterschiedlichen Angebote und Bedürfnisse der Psychosozialen Notfallversorgung im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft zusammengearbeitet. Hilfe in Krisenfällen zu bekommen, das sei enorm wichtig, sagte die scheidende Landrätin Rita Röhrl eingangs der Gründungversammlung der Arbeitsgemeinschaft Psychosoziale Notfallversorgung im Landkreis Regen.
Vieles funktioniere im Kreis bereits sehr gut, auch ohne Arbeitsgemeinschaft, doch nun sei es auch an der Zeit, professionelle Strukturen zu schaffen und die Helfer in der Not zu unterstützen, so Röhrl weiter. Man brauche Menschen, die fähig sind, auf andere einzugehen, aber auch die notwendige Distanz zu wahren, um wirklich helfen zu können.
Zum Einsatz kommen die Helfer nicht nur bei Großschadensereignissen oder Katastrophen. Wie bereits jetzt sollen sie beispielsweise Todesnachrichten überbringen oder bei einem plötzlichen Todesfall, wie etwa bei Suiziden, bei Unfällen oder auch nach Bränden den Betroffenen beistehen. In der Arbeitsgemeinschaft soll es einen Erfahrungsaustausch und auch Fachdiskussionen geben. Zum Sprecher der Arbeitsgemeinschaft wurde Thomas Pfeffer vom BRK gewählt, als Stellvertreter der Bodenmaiser Diakon Sepp Schlecht. Zum Leiter PSNV wurde Thomas Pfeffer vorgeschlagen, als Fachberater Sepp Schlecht, die nun vom Landratsamt entsprechend bestellt werden. Abschließend wurde vereinbart, dass man sich mindestens zwei Mal pro Jahr treffen will.
Der Arbeitsgemeinschaft gehören stimmberechtigt an: BRK-Kreisverband, Krisenintervention; Bistum Regensburg, Fachstelle Krisenpastoral; Bistum Passau, Notfallseelsorge; KIBBS/ReKIT (=Regionales Kriseninterventionsteam für die Schulen des Landkreis); Kreisbrandinspektion; Polizeipräsidium Niederbayern, Polizeiliche Betreuungsgruppe; PSAG.
− bb
