Kirchdorf im Wald
Rita Röhrl führt weiter den Gartler-Kreisverband

Mitgliederversammlung des Kreisverbandes für Gartenkultur und Landespflege

10.11.2022 | Stand 10.11.2022, 12:14 Uhr

Landrätin Rita Röhrl macht bis 2023 auch als Vorsitzende des Kreisverbandes für Gartenkultur und Landschaftspflege weiter. −Foto: Lange

30 Ortsvereine und exakt 4097 Mitglieder versammelt der Kreisverband für Gartenkultur und Landespflege im Landkreis Regen. Nach den pandemiebedingt kurzen Teilnahmelisten der Vorjahre hatten sich am Freitagabend rund 120 "Gartler" aus allen Winkeln des Landkreises nach Kirchdorf aufgemacht.

Der zünftigen Ouvertüre der "Kirchdorfer Blasmusik" folgte das Versprechen der Kreisvorsitzenden, Landrätin Rita Röhrl, man dürfe mit einer "ganz besonderen" Mitgliederversammlung rechnen. Galt es doch Klaus Eder nach 34-jähriger Dienstzeit als Kreisfachberater – 29 davon auf dem Posten des Kreisgeschäftsführers – in den Ruhestand zu entsenden. "Einen letzten Jahresrückblick", das erbat sich Röhrl aber, solle Eder noch wagen , dem es gelungen sei, "den Landkreis Regen noch ein ganzes Stück grüner zu machen".

So aufgerufen, vermeldete Eder die Statistik 2022: Im laufenden Jahr hatte der Kreisverband 38 Mitglieder eingebüßt. Als stärkster Ortsverband kommt Zwiesel mit zehn neuen Mitgliedern auf insgesamt 357 Mitglieder, gefolgt von Frauenau mit 303 und Kirchdorf mit 254 Mitgliedern. Gerne erfuhr Kirchdorfs Bürgermeister Alois Wildfeuer, ebenfalls Teilnehmer der Versammlung, von diesem Podestplatz. Eder berichtete von den sieben Kinder- und Jugendgruppen im Kreisverband.

Aus dem Veranstaltungskalender rekapitulierte der Kreisgeschäftsführer den Winterschnitt an Buschbäumen, Halbstämmen und Beerenobst im Kreislehrgarten, die Bepflanzung insektenfreundlicher Blumenkästen Ende April, Kirsten Loeschs Einblicke in die "Heilkräuter der Hausapotheke", den "Tag der offenen Gartentür" am 26. Juni mit sechs Teilnehmern, den Sommerschnitt mit Sommerveredelung an Obstgehölzen, den Sensenmäh- und Dengelkurs mit Sepp Kraus, Elisabeth Hofs Kurs zu Beeren und Wildfrüchten und die Apfelsortenverkostung und das Saftpressen. Als "Vielfaltsmacher" mit Jugend-Projekten rund um das Thema Artenvielfalt verdient gemacht hatten sich die GBV Bayerisch Eisenstein (Platz 3), Böbrach (Platz 2) und der GBV Viechtach in Kooperation mit dem Sonderpädagogischen Förderzentrum Viechtach (Platz 1). Zudem wurden sechs weitere Gärten als "Naturgärten" zertifiziert.

Anschließend stellte Kreiskassier Karl Gierl die Finanzlage 2021 und 2022 vor. "Es hat sich nicht viel bewegt in den vergangene beiden Jahren und wir dürfen uns über ein schönes Plus freuen", fasste er zusammen. Die Kassenprüfer fanden keinen Grund zur Beanstandung.

Aus den Neuwahlen ging Rita Röhrl als bestätigte Kreisverbandsvorsitzende hervor – allerdings nur noch auf ein Jahr: "Mit meinem Renteneintritt", so erklärte sie, "möchte ich nicht nur beruflich, sondern auch ehrenamtlich etwas kürzer treten. Wenn ihr mit dieser Lösung einverstanden seid, dann bleibe ich euch 2023 noch gern erhalten." Ihr gleichtun will es Kreiskassier Gierl. Weiterhin 2. Vorsitzende bleibt Veronika Kerschbaum.

Einen "kleinen" Apfelbaum, der kaum durch die Tür passen wollte, erhielt Karl Heinz Meyer vom GBV Arnbruck – er hatte die Prüfung für Gartenpfleger des Landesverbandes abgelegt. Vom Gartler-Bezirksvorsitzenden Michael Weidner für jahrzehntelanges Engagement ausgezeichnet wurden Rita Röhrl (Ehrennadel in Gold) und Brigitte Baueregger aus Viechtach (Ehrennadel mit Kranz). Klaus Eders Wirken im Landkreis fasste Charly Bauer vom GBV Bayerisch Eisenstein zusammen: "Er hätte auch modeln können, war stattdessen aber gefragter Berater und Referent, treibende Kraft hinter der Gründung des Kreislehrgartens und hat dem Landkreis durch sein Faible für regionale und überregionale Wettbewerbe auch zu einigem Ansehen verholfen." So erreichte Schönau Bundes-Gold bei "Unser Dorf soll schöner werden.

In Eders große Fußstapfen als neuer Kreisfachberater tritt Martin Straub aus Frauenau. Der 29-Jährige hat nach seinem Abitur am Gymnasium Zwiesel Gartenbau an der Fachhochschule Weihenstephan und Ökologische Landwirtschaft an der Universität Kassel studiert. Nach dem Abschluss war er im Garten- und Landschaftsbaubetrieb seiner Familie tätig und betreibt zusammen mit Ehefrau Birte den "Biohof Häng". Im Rahmen kommender Veranstaltungen, so kündigte Straub an, wolle er die Mitglieder gerne auch einmal bei sich zu Hause begrüßen und ökologische Landwirtschaft als "Work in Progress" vorstellen.

− bb