Zum österreichischen Bundesheer und zur US Army
Regener Grenadiere stärken Kontakte zu Partnerverbänden

24.08.2023 | Stand 12.09.2023, 22:57 Uhr

Auch der Kommandeur der 1st Squadron 2d Cavalry Regiment war zu Besuch in Regen und machte beim Schießen mit. An Offiziere wird die deutsche Schützenschnur nicht verliehen – die Leistungen bringen müssen alle trotzdem. −Foto: Sageder

Die vergangenen Wochen und Monate standen bei den Bayerwaldgrenadieren nicht nur im Zeichen der Vorbereitung auf künftige Übungsplatzaufenthalte. Sie wurden auch genutzt, um die freundschaftlichen Beziehungen zu den US-amerikanischen und österreichischen Partnerverbänden zu vertiefen. Der von der NATO in diesem Zusammenhang häufig verwendete Hashtag „Stronger Together“ – gemeinsam stärker – ist auch bei den Regener Panzergrenadieren Programm.

Paten- und Partnerschaften von Verbänden der Bundeswehr mit ausländischen Streitkräften sind keine Seltenheit, vor allem nicht, wenn sich die jeweiligen Bataillone in unmittelbarer Nachbarschaft befinden. So pflegen die Regener Grenadiere bereits langjährige freundschaftliche Beziehungen zu ihrem Patenverband von der US Army, dem in Vilseck stationierten 1st Squadron 2d Cavalry Regiment, und zu ihren österreichischen Partnern vom Panzergrenadierbataillon 13 aus Ried im Innkreis.

Für viele amerikanischen Soldaten war das Ablegen der deutschen Schützenschnur auf der Standortschießanlage in Regen eines der Höhepunkte des Partnerbesuchs. Knapp 50 Amerikaner übten hier den gezielten Schuss mit dem deutschen Sturmgewehr G36 und mit der Pistole P8. Für die amerikanischen Soldaten hat die deutsche Schützenschnur einen hohen Stellenwert, sie wird nicht nur bei der Beurteilung für die weitere Verwendung in der US Army herangezogen, sondern schmückt sie auch den jeweiligen Dienstanzug.

Im Gegenzug durften sich besonders leistungsstarke Bayerwaldgrenadiere über die Teilname am sogenannten „Spur Ride“ der Amerikaner freuen. Dabei handelt es sich um eine fast 200-jährige Tradition der amerikanischen Kavallerieverbände, zu denen auch der Patenverband aus Vilseck gehört. Im 18. und 19. Jahrhundert, als die Kavallerie noch auf dem Gefechtsfeld eingesetzt wurde, mussten sich die Rekruten zunächst ihre Sporen bei einem Sporenritt – dem „Spur Ride“ – verdienen. Diese körperlich fordernde Tradition, bei der auch militärische Fähigkeiten gefragt sind, hat sich in moderner Form bis heute erhalten.

Beim „Spur Ride“ in Vilseck müssen die Teilnehmer eine Marschleistung von 50 Kilometern erbringen und auf dem Weg an zahlreichen Stationen ihr militärisches Können unter Beweis stellen, beispielsweise beim Werfen von Handgranaten oder dem Zerlegen und Zusammensetzen von US-amerikanischen Waffen. Im Vordergrund stehen jedoch Teambuilding und Kameradschaft.

Im Gefecht kommt es aber nicht nur auf die Kameradschaft an, wenn mit anderen Streitkräften ein gemeinsamer Auftrag zu erfüllen ist, sondern auch auf das Verständnis der Akteure für die Führungs- und Verfahrensweise des anderen. Aus diesem Grund nahmen Soldaten aus Regen an einer Gefechtsstandübung in Österreich teil, bei der speziell auf die unterschiedlichen Führungsprozesse Wert gelegt wurde.

Aber auch Feste wie das Pichelsteinerfest in Regen werden immer wieder gemeinsam besucht, die Bayerwaldgrenadiere werden zu Bällen und anderen Festivitäten bei den Partnerverbänden eingeladen. So ist „Stronger Together“ in Regen nicht bloß nur ein Hashtag, sondern gelebte Realität.

− bb