Regen/Deggendorf
Zwei Bauinnungen werden eins

10.11.2021 | Stand 10.11.2021, 15:59 Uhr

Frisch gekürter Ehrenobermeister der neuen Bau-Innung Deggendorf-Regen ist Helmut Ruderer (Mitte), Unternehmer aus Regen, Bei der Ehrung wurde er eingerahmt von Laudatorin Friederike Wurm (r.) und Obermeister Karl-Heinz Hau (links). −Foto: Schernikau

Die beiden Bauinnungen Deggendorf und Regen-Viechtach-Grafenau bilden ab Januar 2022 zusammen die neu geschaffene Bauinnung Deggendorf-Regen. Das hat eine gemeinsam durchgeführte Mitgliederversammlung der bis Ende 2021 noch bestehenden Vorgänger-Innungen am Donnerstagabend im Deggendorfer Kolpingsaal einstimmig beschlossen.

Vorausgegangen waren diverse Vorgespräche, separate und gemeinsame Vorstandssitzungen sowie außerordentliche Mitgliederversammlungen der beiden Einzel-Innungen, in denen das Fusionsprojekt akribisch vorbereitet worden war, wie Karl-Heinz Hau, langjähriger Obermeister der Bauinnung Deggendorf, in seinem Einführungsreferat berichtete. Bei der vorgezogenen Vorstandswahl der fusionierten Bauinnung Deggendorf-Regen, die 33 Mitgliedsbetriebe umfasst, gab es durchweg einstimmige Ergebnisse.

Quasi alter und neuer Obermeister bleibt der Osterhofener Karl-Heinz Hau. Stellvertreter sind Claudia Vogl aus Deggendorf und Martin Ebner aus Spiegelau. Weitere Vorstandsmitglieder sind Elke Schaller (Deggendorf), Georg Niederländer (Schöllnach), Manfred Praml (Neuhausen), Jürgen Schaupp (Deggendorf), Ronny Zaglauer (Plattling), Helmut Kieninger (Zenting), Ludwig Troiber (Achslach), Thomas Strohmeier (Viechtach) und der Fachgruppenleiter der Zimmerer Werner Krenn (Osterhofen). Rechnungsprüfer sind Markus Streicher (Schaufling) und Friederike Wurm (Viechtach).

Geleitet wurde die Wahl von Rechtsanwalt Andreas Demharter, Hauptgeschäftsführer des Bayerischen Baugewerbes. Zuvor war die vorgeschlagene Satzung für die fusionierte Bauinnung einstimmig angenommen und von der Justiziarin der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz Karin Gabriel bestätigt worden. Der 69-jährige Diplom-Ingenieur (FH) Helmut Ruderer aus Regen, noch Obermeister der Bauinnung Regen-Viechtach-Grafenau, wurde einstimmig zum Ehrenobermeister ernannt.

Laudatorin Friederike Wurm zählte einige seiner ehrenamtlichen Tätigkeiten auf: Von 1995 bis 2006 war Helmut Ruderer stellvertretender Obermeister und von 2006 bis heute Obermeister. Außerdem war er in mehreren Ausschüssen des Bayerischen Baugewerbes und als ehrenamtlicher Richter am Landessozialgericht München aktiv. Ausgezeichnet wurde er 2011 mit dem silbernen und 2016 mit dem goldenen Ehrenzeichen der Bayerischen Baugewerbeverbände und 2012 mit dem goldenen Meisterbrief der Handwerkskammer Niederbayern/Oberpfalz.

"Lieber Helmut, du hast viele bewegende Zeiten in deinem selbständigem Berufsleben und in der Bauinnung erlebt. Trotz der vielen Arbeit, die man als selbständiger Unternehmer hat, hattest du immer Zeit übrig für andere. Du warst immer behilflich, wenn es um Probleme der Mitglieder ging und hattest immer ein offenes Ohr für die Belange deiner Kolleginnen und Kollegen. Du hast dich um deinen Berufsstand verdient gemacht. Wir können nur danke sagen, danke für all die vielen Jahre, die du für die Innung geopfert hast und dafür, dass du ein Vorbild warst an Engagement und Miteinander. Für uns alle endet jetzt eine lange Ära und für dich ist es bestimmt nicht einfach, nun die Innungsarbeit in andere Hände abzugeben", stellte Laudatorin Friederike Wurm in Vertretung von stellvertretendem Obermeister Martin Ebner fest.

Abschließend gratulierte der neu gewählte Obermeister Karl-Heinz Hau dem frisch gekürten Helmut Ruderer zur Ehrenobermeisterwürde und bedankte sich bei den anwesenden Vertretern der Mitgliedsbetriebe und den beiden Geschäftsführerinnen Petra Weinberger und Sarah Himmelreich für ihr konstruktives Engagement und ihre Einsatzbereitschaft. Hauptgeschäftsführer Andreas Demharter begrüßte die vollzogene Fusion der beiden Bauinnungen und stellte klar, dass "die Herausforderungen für den Berufsstand nicht kleiner werden". Es seien Herausforderungen absehbar, die es zwingend erforderlich machten, dass "wir leistungsfähige Einheiten auf allen Ebenen des Verbandes haben".
Politisch befinde man sich gegenwärtig "ein bisschen zwischen den Zeiten, jedenfalls, was die Bundesebene anbelange". In Bayern stehe man unmittelbar vor einer Novelle des Klimaschutzgesetzes. Auch die Bayerische Staatsregierung gebe sich bekanntlich in letzter Zeit "etwas grün", so Demharter. "Wir müssen dafür sorgen in Bayern, dass, wenn man über CO2 und Klima und Bauen redet, dass man dann nicht glaubt, man könne die Welt retten mit dem Holzbau", stellte er klar. Massivbaustoffe wie Ziegel oder Zement müsse man genauso unterstützen auf ihrem Weg zur CO2-Reduzierung und zur CO2-Neutralität. Die Forderung müsse sein: Gleiches Recht für alle. Um die Massivbaustoffe "etwas prominenter darzustellen" und um zu zeigen, was die Massivbaustoffe in den letzten Jahren an Innovationen hervorgebracht haben, hätten sich alle wesentlichen Vertreter der Bayerischen Bauindustrie vor kurzem zusammengeschlossen. Gemeinsam wolle man dazu jetzt eigene thematische Initiativen starten und Überzeugungsarbeit leisten.

− rüs