Rinchnach
Wenn EVP-Fraktionschef Weber zur Gitarre greift

02.03.2020 | Stand 02.03.2020, 11:09 Uhr

Sie demonstrierten gutes Zusammenspiel: Rinchnachs CSU-Bürgermeisterkandidat Anton Dannerbauer (links) und Manfred Weber MdEP beim Nachmittagskaffee im Café Fledermaus. −Foto: Hirmer

Voll besetzt war das Café Fledermaus beim Besuch des niederbayerischen CSU-Europaabgeordneten und EVP-Fraktionsvorsitzenden Manfred Weber zum Nachmittagskaffee.

Nach der Begrüßung durch Bürgermeisterkandidat Anton Dannerbauer brachte Manfred Weber gleich seine Unterstützung für die CSU im Klosterort zum Ausdruck: Die CSU stehe für eine Politik aus einem Guss von der Kommunalpolitik, über die Landes- und Bundesebene, bis nach Brüssel und Straßburg. "Und es schadet nicht, dass der künftige Bürgermeister von Rinchnach die Handynummer des Fraktionsvorsitzenden im Europaparlament hat."

In seinem kurzen Redebeitrag spannte Weber einen breiten Bogen und brach eine Lanze für die Landwirtschaft. Dabei gehe es nicht mehr nur um Bürokratie, Düngeverordnung und Tierschutz, sondern um die gesellschaftliche Anerkennung des Berufstandes. "Landwirte sind nicht der Mülleimer der Gesellschaft, sondern sie produzieren gute und erstklassige Lebensmittel."

Er wolle auch dem Klimawandel nicht mit einer Verbotspolitik entgegentreten, sondern setze auf technische Antworten. "Die einen wollen den Urlaubsflug nach Mallorca verbieten, ich möchte, dass Airbus ein CO2-neutrales Flugzeug entwickelt." Der Klimawandel solle auch als Chance empfunden werden. Dies gelte auch für den Freihandel. "Wir brauchen mit unseren Waren und Dienstleistungen keine Angst vor Wettbewerb haben, wenn Grenzen fallen und Märkte sich öffnen," sagte Weber und verwies darauf, dass gerade eine Exportregion wie Niederbayern von über 55 Prozent Exportquote enorm profitiert.

Bei der anschließenden Diskussion kam eine breite Themenpalette zur Aussprache, etwa der Wegfall der Ausgleichszulage für viele Landwirte im Bayerischen Wald. Dies müsse im Jahr 2020 bei der Neugestaltung der Agrarzahlungen für die Landwirte berücksichtigt werden, indem beispielsweise kleinere und mittlere landwirtschaftliche Betriebe gegenüber Großbetrieben besser gestellt werden. Gleichzeitig müssten bei der künftigen Agrarpolitik auch die Auswirkungen auf Agrarexporte in Entwicklungsländer stärker berücksichtigt werden.

Von Gemeinderat Josef Weinberger wurde die Bitte geäußert, die Förderung für Feuerwehrhausneubauten neu zu berechnen. Die aktuelle Stellplatzförderung würde die finanzielle Situation vieler Kommunen nicht ausreichend berücksichtigen.

Neben den politischen Themen kam aber auch die Unterhaltung an diesem Nachmittag nicht zu kurz: Bürgermeisterkandidat Anton Dannerbauer drückte seinem Gast eine Gitarre in die Hand, griff selbst zur Steirischen. Sie spielten den Gästen noch ein Stück auf, ehe Weber zum Folgetermin aufbrach.

− bb