Kirchberg im Wald
Premiere nach 18 Monaten im Amt: Bürgermeister zapft an

Patenbitten der Mitterbichler Feuerwehr

01.09.2021 | Stand 21.09.2023, 23:54 Uhr

Zwei Fässer Bier hatte Bürgermeister Robert Muhr spendiert – und durfte sich so erstmals seit seiner Wahl Anfang 2020 als Anzapfer beweisen. −Fotos: Gigl

Seit Frühjahr 2020 ist Robert Muhr als Bürgermeister von Kirchberg im Amt – und seither blieb ihm eine der wichtigsten Aufgaben eines Rathaus-Chefs vorenthalten. Coronabedingt gab es keinerlei Volks- und Vereinsfest, somit kam Muhr noch nicht als hochoffizieller Anzapfer des ersten Festbierfasses zum Zug.

Jetzt hat er die Premiere nachgeholt – die Gelegenheit dazu bot das Patenbitten der Feuerwehr Mitterbichl bei der benachbarten FFW Kirchberg. Muhr spendierte dazu zwei Fässer, und bei beiden trieb er dem Vernehmen nach souverän den Wechsel ins Spundloch.

Im Jahr 2022 soll das 125-jährige Bestehen der Feuerwehr Mitterbichl gefeiert werden. Da ist es wichtig, eine starke Patenfeuerwehr an der Seite zu wissen – und da brauchte die Mitterbichler Wehr nicht weit Ausschau zu halten. Die FFW Kirchberg sollte es wieder werden, so wie es seit Jahrzehnten Tradition ist. Aber Tradition ist auch, dass es ohne Patenbitten nicht geht.

Vor dem Mitterbichler Feuerwehrhaus trafen sich die Vereinsmitglieder, um im Festzug nach Kirchberg zu marschieren. Als Ehrengäste nahmen Bürgermeister Robert Muhr, Alois Wiederer von der Kreisbrandinspektion, Martin Sterl vom Kreisfeuerwehrverband, die Ehrenmitglieder Alois Geiß, Josef Weber und Josef Loibl, die Fahnenmutter Regina Oswald und Abordnungen der Feuerwehren Zell, Raindorf und Untermitterdorf an dem Bitt-Zug teil.

Für Robert Muhr bot sich dabei eine ganz besondere Gelegenheit: Coronabedingt hat der 2020 neu gewählte Rathaus-Chef bisher noch kein Festbier-Fass anzapfen können – an diesem Tag konnte er sich beweisen, was er auch mit Bravour tat. Und zwar zwei Mal: Muhr hatte den beiden Feuerwehren je ein Fass spendiert.

Frisch gestärkt zog man zum Gewerbegebiet, wo die Kirchberger Feuerwehr mit Vorsitzendem Dr. Ronny Raith, Kommandant Tobias Ertl und Fahnenmutter Sonja Raith schon warteten. Angeführt von der Kirchberger Blasmusik zog man weiter zum Pfarrhof , doch der Einlass wurde den Mitterbichlern erweigert. Es musste zuerst von der Vorsitzenden Barbara Geiß und dem Kommandanten Gerhard List ein Baumstamm mit einer historischen Säge durchsägt werden. Als das geschafft war, zog man in den Pfarrgarten ein. Wie es der Tradition entspricht, wurde die Bitte in Reimform kniend auf einem überlangen Holzscheidl von der Vorsitzenden Barbara Geiß an den Amtskollegen Ronny Raith gerichtet – der aber wollte noch nicht mit einem Ja antworten. Die Mitterbichler sollten sich in weiteren Aufgaben das Einverständnis für die Patenschaft verdienen. Dass die Mitterbichler nicht nur eine starke Führungsmannschaft haben, sondern auch die Aktiven ihren Beitrag leisten können, wurde mit verschiedenen Aufgaben getestet. So musste mit verbundenen Augen eine Saugleitung gekuppelt werden. Ein "brennendes" Haus wurde mit einer Kübelspritze gelöscht. Das Wasser hierfür wurde aus dem Brunnen des Pfarrhofs mit Hilfe eines Schubkarrens über einen Parcours zur "Brandstelle" gefahren.

Und schließlich mussten Barbara Geiß und Gerhard List verkleidet als "Badegäste" mit Schwimmflossen Luftballons zertreten, in denen Zetteln mit Buchstaben waren. Als die Buchstaben in die richtige Reihenfolge gebracht wurden, konnte man die erlösende Antwort: "Ja, wir machen’s" lesen.

− bb